■ Gastkommentar: Ein Hundsfott „Ein Hundsfott, wer etwas verrät“, so denkt, wer sich mit Engholm solidarisch fühlt. Dahinter steht, daß Politik auch Schweinereien abverlangt. Gefährlich werden die aber erst dann, wenn Eingeweihte plaudern. Verrat wird nicht geduldet, ist darum die oberste Maxime all derer, die einverstanden sind, sich wegen politischen Vorteils die Hände schmutzig zu machen. Dazu gehört dann auch, nie etwas zuzugeben. Wie töricht sich am Ende solche Strategie erweist, ist am Beispiel Engholms wiedereinmal demonstriert worden. Am Ende stürzt einer nicht mehr wegen der Ursprungstat, sondern über den Umstand, sie nicht rechtzeitig eingestanden zu haben. Rückblickend fragt man sich: Warum hat er das denn nicht rechtzeitig eingeräumt, er wäre mit einem blauen Auge davongekommen. Dabei müßte eigentlich jeder wissen: Wo eine Handvoll Mitwisser beteiligt ist, bleibt nur der Zeitpunkt offen, zu dem etwas entdeckt wird. Was manche wissen, wissen bald viele, was viele wissen, weiß bald jeder. Und das ist röstlich. So bleibt uns doch die Hoffnung, daß erfolgreiche Schweinereien in der Politik die Ausnahme sind, Die Krux ist nur, daß jeder Schweinepuckel glaubt, er sei die Ausnahme. Wir wissen aber, daß das ein Irrtum ist, bald auch in Bremen. Thomas Franke
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