Gastkommentar: Wir Muslime leiden
■ Gegen Intoleranz und Eiferer
Wir Muslime leiden darunter, wenn unsere Religion in der deutschen Öffentlichkeit zu einem Feindbild herabgewürdigt wird. Wir leiden darunter, wenn unsere Religion in den Herkunftsländern und auch hier immer wieder zu politischen Zwecken mißbraucht wird. Wir leiden darunter, daß wir Diaspora-Muslime von vielen Mitmenschen und Organisationen für Menschenrechtsverletzungen verantwortlich gemacht werden, die in einigen sogenannten islamischen Ländern von den dort herrschenden Diktaturen oder extrmistischen Eiferern begangen werden. Wir erinner daran, daß die Opfer meist auch Muslime sind.
Wir erinnern daran, daß unsere Religionsgemeinschaft gegenüber anderen Religionsgemeinschaften benachteiligt ist. Wir erinnern daran, daß unsere sozialen Werke und Einrichtungen keinerlei staatliche Zuschüsse erhalten.
So wie wir konsequent für die christlich-islamische und die jüdisch-islamische Begegnung eintreten und fest entschlossen sind, trotz aller Unkenrufe unseren gesellschaftsoffenen Weg fortzusetzen, so erwarten wir von allen Menschen guten Willen in diesem Lande Solidarität und Zuspruch bei unserem Streben nach der Verwirklichung der Gleichstellung des Islam innerhalb der deutschen Gesellschaft. Mehmet Kilinc, Geschäftsführender Vorsitzender des Zentralinstituts Islam-Archiv Deutschland
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