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Archiv-Artikel

Mohamed Zidan unterschreibt beim HSV Ganz allein ganz vorne

Ein torgefährlicher Stürmer beim HSV – das wäre eine echte Neuigkeit. MOHAMED ZIDAN soll es werden. Foto: DPA

Er war schon mal hier, im Norden Deutschlands. Und hat sich nicht wohl gefühlt im Bremer Nieselregen, in dem er oft allein und ungeschützt stehen gelassen wurde. Erst beim Karnevalsclub in Mainz unter der Obhut des kumpelhaften Trainers Jürgen Klopp fühlte Mohamed Zidan sich verstanden, blühte auf und wurde zu einem der besten Stürmer der Bundesliga.

Der sensible Ägypter mit der überragenden Technik erzielte 13 Tore in der Rückrunde, Mainz aber ging dennoch singend und lachend in die Zweite Liga und konnte den 25-Jährigen nicht dorthin mitnehmen. Weil er sich so gut entwickelt hat in der Klopp’schen Nestwärme, musste er diese wieder verlassen.

Entschieden hat sich der Junge aus Port Said schließlich für den HSV. Ein erneuter Nord-Versuch also. Obwohl er zum neuen deutschen Meister hätte gehen können, in den Süden Deutschlands, wo sie auch so schön singen, immer die Sonne scheint und Armin Veh als väterlicher Freund eine gewisse Erfahrung besitzt.

In Hamburg wird er UI-Cup spielen. Unter einem Trainer, der nicht unbedingt als liebenswerter Spaßvogel bekannt geworden ist. Und doch war es offiziell das Gespräch mit Huub Stevens, das Zidan überzeugt hat. Ausschlag gebend dürfte, neben den 2,5 Millionen, die er in Hamburg bis 2011 jährlich verdienen wird, letztendlich gewesen sein, dass Zidan beim HSV keine ernsthafte Konkurrenz zu erwarten hat.

Olić, Guerrero oder Sanogo werden höchstens um den Platz neben Zidan kämpfen dürfen, und sollten sie sich ähnlich anstellen wie in der vergangenen Spielzeit, wird das 1,73 Meter große Leichtgewicht als einzige Spitze vor van der Vaart spielen. In Stuttgart hingegen hätte er sich erst gegen Nationalspieler Gomez und den Brasilianer Cacau durchsetzen müssen.

Doch beinharter Konkurrenzkampf ist nichts für einen wie Zidan. Genauso wenig wie trister hanseatischer Nieselregen. Den wird es aber auch in Hamburg geben. Lucas Vogelsang