: Galinski zeigt Reichsbundchef an
Galinski zeigt Reichsbundchef an
Berlin (dpa) - Der Direktoriumsvorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, Heinz Galinski, hat am Dienstag Strafanzeige gegen den Reichsbundvorsitzenden Herrmann Meyer erstattet.
Anlaß ist der in der letzten Ausgabe des Nachrichtenmagazins 'Der Spiegel‘ wiedergegebene Satz Meyers: „Der Galinski ist ein noch größerer Halunke, dem traue ich die Veruntreuung von dreimal 30 Millionen zu.“
Galinski sieht in der Behauptung Meyers „den Versuch, neue antisemitische Tendenzen zu schüren, und den gerade gewählten Vorsitzenden des Zentralrats der Juden, Heinz Galinski, zu verunglimpfen“. Meyer bestritt gestern, die im 'Spiegel‘ zitierte Äußerung abgegeben zu haben.
Nach Angaben des 'Spiegel‘ machte Meyer die Äußerung, nachdem er von den Vorwürfen gegen Galinskis Vorgänger Werner Nachmann erfahren hatte, der etwa 30 Millionen Mark Zinsen aus Wiedergutmachungsgeldern veruntreut haben soll. Meyer war Mitglied und Rottenführer der Waffen-SS und ist heute Vorsitzender des Reichsbundes der Kriegs- und Wehrdienstopfer, Behinderten, Sozialrentner und Hinterbliebenen e.V. sowie SPD-Bürgermeister von Bad Bevensen.
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