Galerie Wedding: Nähe und Distanz: Malerei und Mobiles von Surya Gied
Ihre eigene fragmentierte Identität spiegelt sich in den Bildern Surya Gieds. Die Malerin kam 1980 als Tochter einer südkoreanischen Gastarbeiterin und eines Deutschen in Köln zur Welt, zog als Einjährige nach Südkorea und wenige Jahre später, 1988, zurück nach Deutschland. Für die Serie „Looking into the Distance Becomes Difficult“, derzeit zu sehen in der Galerie Wedding,benutzt Gied neuerdings Bilder aus ihrem Familienalbum, löst Gliedmaßen und andere Körperteile malerisch heraus, färbt diese kräftig ein, fragmentiert und abstrahiert die Motive. Mit diesen sehr persönlichen Arbeiten setzt Gied fort, wie sie seit 2015 Nachrichtenbilder aus dem Internet auseinandernimmt. Damals waren es vor allem Abbildungen von Menschen auf der Flucht, deren fotografischer Objektivierung sie etwas entgegenzusetzen versuchte. So verwickelt sie einen beim Betrachten in ein Spiel um Sicht- und Unsichtbarkeit, Nähe und Distanz, auf die Spitze getrieben noch mit zwei Mobiles, deren bewegliche MDF-Teile sich einem mitunter direkt in den Weg drängen.
Bis 23. 9., Di.–Sa. 12–19 Uhr, Müllerstr. 146-157
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