piwik no script img

Galerie Art CruÜber Gastfreundschaft und Feenwelten: Alexander Kurfürst und Katinka Kaskeline

„Outsider Art im Kunsthof“ ergänzt programmatisch den Schriftzug der 2008 gegründeten, gemeinnützigen Galerie ART CRU, die sich damit ganz eindeutig als Interessenvertretung von Künstlern mit psychischen Erkrankungen oder geistiger Behinderung zu erkennen gibt. Das Mitglied im Landesverband der Berliner Galerien möchte die Distanz zwischen etabliertem Kunstbetrieb und den von ihr vertretenen Künstler*innen aufheben. Das gelingt der Galerie und der gesamten Bewegung, die international auf einem Netzwerk von Werkstätten, Vereinen und Unternehmen aufbaut, immer besser. ­Massimiliano ­Gionis 55. Biennale von Venedig 2013 war ein Bekenntnis zur Qualität der Outsider Art. Schaut man derzeit bei ART CRU vorbei, kann man die verschachtelten und von Menschen wimmelnden Architekturlandschaften von Alexander Kurfürst nur bewundern für den schwungvollen Strich und die zarte Farbigkeit, mit der er diese Wunderwelten aufs Papier bringt. Und man möchte seine Gastfreundschaft rühmen, die in den gern als „Hotel“ bezeichneten Gebäuden zum Ausdruck kommt. Kleinteilig collagiert auch Katinka Kaskeline eine Art dunkles Feenreich, voller Blüten, Vögel, Schmetterlinge und aus Büchern ausgeschnittenen zarten Frauengestalten. Dass sie über ein breites malerisches Repertoire verfügt, zeigt das fast abstrakte Bild einer mit rotem Bettzeug bezogenen Pritsche, die die Künstlerin über einen Abfluss in einen kahlen Raum gestellt hat. Und so sachlich elegant das Gemälde auftritt, so bedrohlich strahlt doch seine Rot in Rot gehaltene Leinwand.

Bis 4. 8., Di.–Sa. 12–18 Uhr, Oranienburger Str. 27

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen