Galeria Plan B: „Konzeptuelle Volumina“: Form, Farbe und Raum in Horia Damians Werk
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Imaginäre, skulpturale Gebäude und Areale in wunderschönen, architektonischen Konstellationen, scheinbar einer undatierbaren Zukunft entliehen: Im Werk Horia Damians (1922–2012), in das die Galeria Plan B derzeit Einblick gewährt, sind diese ohne jegliche bauliche Grenzen konzipierten Monumente in allen Dimensionen zu sehen. Abstrakte Reliefe aus blau oder gelb bemaltem Sperrholz wie „La flèche bleu“, „L’église jaune“ und „Le cercle bleu“ aus den 1960ern greifen bereits nach der Raummitte, ragen ins Dreidimensionale hinein. Doch auch durch ihre Farbkontraste untereinander durchschreiten sie den Raum und projizieren sich, wie ausnahmslos alle hier gezeigten Arbeiten, mit voller Kraft mitten in die Vorstellungskraft der Schauenden. Damian, der sowohl Architektur als auch Malerei studierte, setzte immer wieder Skulpturen im öffentlichen Raum um, wie beispielsweise 1976 seinen gelben Styropor-Papier-Hügel „The Hill“ vor dem Guggenheim in New York, der in der Dokumentation wie eine Aufschüttung feinster Farbpartikel zwischen den Wolkenkratzern erscheint. Andere Gebilde blieben Maquetten, doch auch die Modelle und zeichnerischen Entwürfe, die Damian anfertigte, entfalten eigenständige Wirkung. So kommt die Farbgebung in Zeichnungen wie „Galaxy 3“ (1976) leuchtend purem Pigmentblau gleich. Damians Farbwahl, sein stetiger Formwandel – der Künstler sprach von „konzeptuellen Volumina“ – und sein leichtfüßiges Reisen zwischen den Dimensionen, sie beleben auch dieses Hier und Jetzt. nym
Bis 15. 6., Di.–Sa. 12–18 Uhr, 2. Hof, Potsdammer Str. 77–87
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