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Gaddafi zeigt Entgegenkommen

Paris (dpa) — Die französische Regierung hat zurückhaltend auf jüngste Zeichen des Einlenkens aus Tripolis im Streit um die juristische Verfolgung von vier Libyern reagiert, die 1989 ein Attentat auf ein französisches Passagierflugzeug verübt haben sollen. Ein Sprecher des französischen Außenministeriums drohte am Freitag in Paris mit Sanktionen, schloß aber eine weitere UNO-Resolution gegen Tripolis zunächst aus. Paris, London und Washington erwägen eine Unterbrechung des zivilern Luftverkehrs mit Libyen und einen Lieferboykott.

Der libysche Revolutionsführer Muammar el Gaddafi hatte am Donnerstag abend im französischen Fernsehen gesagt, er habe keine Einwände, daß die vier Libyer vor einem französischen Gericht erscheinen. Eine Auslieferung zweier wegen des Lockerbie-Attentats 1988 beschuldigten Libyer an die USA und Großbritannien komme aber nicht in Frage.

Beim Anschlag auf die amerikanische Panam-Maschine bei Lockerbie (Schottland) kamen 270 Menschen, beim Attentat auf das UTA-Flugzeug über Niger (Afrika) 170 Insassen ums Leben. Die von Paris durch internationalen Haftbefehl gesuchten vier Libyer — darunter mutmaßliche Geheimdienstangehörige und ein Schwager Gaddafis — hätten „allgemein bekannte Funktionen inne“ und müßten sich ihrer Verantwortung stellen, so Gaddafi.

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