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Archiv-Artikel

GÜNTER HEISS, GEHEIMDIENSTKOORDINATOR IN SPE Ursula von der Leyens Klavierlehrer

Von KNÖ
Günter Heiß, 57

■ hat Musik studiert und ein Klavierlehrerdiplom. In seiner zweiten Karriere studierte er Jura. Foto: dpa

Es kommt nicht alle Tage vor, dass jemand zu dem schwäbischen Nachnamen „Knödler“ einen knödelnden Sänger assoziiert. Günter Heiß kommt darauf sofort, als sich der Reporter am Telefon vorstellt. Eine Liebe des künftigen Geheimdienstkoordinators der Bundesregierung gilt eben der Musik – und zwar „legitimer Musik“, worunter er die landläufig „Klassik“ genannte ernste Musik versteht.

Heiß leitet seit drei Jahren den niedersächsischen Verfassungsschutz (VS). Studiert hat er Musik. Zehn Jahre lang verdiente er das Geld für seine Familie durch Klavierunterricht – unter anderem unterrichtete er Arbeitsministerin Ursula von der Leyen.

Parallel dazu studierte er Jura. Heiß wurde Verwaltungsrichter und wechselte nach vier Jahren ins Innenministerium, wo er als Abteilungsleiter für die nicht polizeiliche Katastrophenabwehr zum ersten Mal mit dem Verfassungsschutz zu tun bekam.

In Berlin wird sich Heißens Wirkungskreis stark erweitern. Im Kanzleramt soll der CDUler dafür sorgen, dass die drei Nachrichtendienste Bundesamt für Verfassungsschutz (BFS), Bundesnachrichtendienst (BND) und Militärischer Abschirmdienst (MAD) nicht nebeneinander her arbeiten. Zudem soll er den BND beaufsichtigen.

Seinen größten Bock schoss er, als er beim Fest der CDU seine Tasche stehen ließ

In Hannover wandte er sich als VS-Chef stärker der Öffentlichkeit zu als seine Vorgänger. Von der Bild-Zeitung ließ er sich entspannt in eine Couch gelümmelt interviewen. Seinen größten Bock schoss er, als er beim Sommerfest der CDU in Hannover seine Tasche am Buffet stehen ließ. Polizisten entfernten das herrenlose Stück diskret, weil sie eine Bombe darin wähnten – dabei enthielt es nicht einmal wichtige Akten. Für den Bombenalarm schickte ihm die Polizei eine Rechnung. KNÖ