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GUS-Offiziere veruntreuten Gelder

Moskau (afp) — Zahlreiche hohe Offiziere haben sich am Zerfall der Sowjetunion und ihrer Streitkräfte bereichert, indem sie heimlich Armeebestände und Gelder veruntreuten. Das berichtete die Zeitung 'Komsomolskaja Prawda‘ am Mittwoch unter Berufung auf einen geheimen Bericht des Leiters der Abteilung für Innere Angelegenheiten der Armee, Leonid Iwaschow.

Darin erwähnte Iwaschow, daß „gewisse Offiziere“ die Mittel der Armee in Aktiengesellschaften investierten. So habe beispielsweise der stellvertretende Kommandant der GUS-Flotte, Igor Machonin, Geld der Schwarzmeerflotte in die Aktiengesellschaft Nawikon gesteckt, deren Vorsitzender er sei. Der Leiter der medizinischen Akademie der Armee, German Jakowlew, soll nach Angaben von Iwaschow Gebäude der Akademie Kirow als persönlichen Beitrag in eine Bank-Aktiengesellschaft eingebracht haben, in deren Führungsgremium er sitzt.

Ein weiterer Fall, der in dem Bericht Iwaschows angesprochen wird, ist die Gründung einer militärischen Börse durch die Generäle Wladimir Archipow, Wjatscheslaw Mironow und Wassili Worobew. Die Börse sei als staatliches Unternehmen gegründet worden, diene aber privaten Zwecken. Die Armeeführung habe nicht die Kontrolle über die Börse, hieß es in dem Bericht Iwaschows. Über die militärische Börsenabteilung werden Iwaschow zufolge die illegalen Waffenverkäufe der Armee abgewickelt, die Börse behält zehn Prozent des Verkaufspreises für sich ein.

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