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GEW probt den wilden Aufstand

■ Gut 250 LehrerInnen legen Arbeit nieder gegen Mehrarbeit

Hannover Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) probt den Aufstand gegen die geplanten Mehrstunden für niedersächsische LehrerInnen: Gut 250 GEW-Mitglieder und Delegierte der Kreisverbände Hannover Stadt und Land gingen am Mittwoch nicht in die Schule. Sie versammelten sich in einem Gewerkschaftshaus in Hannover, um ihren Protest gegen die Beschlüsse der Landesregierung zu formulieren und Aktionen vorzubereiten.

Entgegen nach GEW-Angaben sonst üblicher Praxis hatte niemand der Anwesenden für die Gewerkschaftsveranstaltung Sonderurlaub erhalten. Deswegen sprachen GewerkschaftsvertreterInnen während der Versammlung auch von „Arbeitsniederlegung“ und „wildem Streik“.

Der GEW-Landesvorsitzende Richard Wilmers nannte es einen „gewerkschaftsfeindlichen Akt“, daß Wernstedt versucht habe, die Versammlung zu verhindern. Die GEW dürfe sich jetzt "nicht einschüchtern lassen“. Auch nach der geplanten Großdemonstration am kommenden Dienstag in Hannover sei "noch nicht Schluß“.

Solange es Tausende arbeitslose LehrerInnen gebe, werde die GEW keine Arbeitszeitverlängerung akzeptieren. Die stets kritisierten Mängel der Schule würden so nur verstärkt. Das Vorgehen der Landesregierung nannte Wilmers "zutiefst undemokratisch und einer rot-grünen Koalition nicht würdig“.

Wegen der im Wahlkampf 1990 versprochenen Arbeitszeitverkürzung für LehrerInnen meinte Swidbert Gerken vom GEW-Stadtverband, Wernstedt „lügt und betrügt“. dpa

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