GESPRÄCH : Großes Maul oder großer Wurf?
In Frankreich hat ihre Veröffentlichung 2007 sofort die Polizei auf den Plan gerufen, in Deutschland naturgemäß nach der Übersetzung im letzten Jahr das bürgerliche Feuilleton. Dort wurde die kleine Streitschrift „Der kommende Aufstand“ überraschend positiv aufgenommen und als radikalster Ausdruck eines „neuen gesellschaftlichen Unbehagens“ diskutiert, während linke Zeitungen wie die Jungle World vor revisionistischem Antimodernismus und Reimport „nationalsozialistisch gefärbter Theoretiker“ durch postmoderne Linke warnten. Im Golem diskutieren am Mittwoch die Verlegerin Hanna Mittelstädt, der Ex-RAFler und Dokumentarfilmer Karl-Heinz Dellwo, die linke Kulturkritik-Institution Thomas Ebermann und Flora-Aktivist Andreas Blechschmidt, ob „Der kommende Aufstand“ mit seiner „Großmäuligkeit in die autonome Mottenkiste greift“, oder ob hier der „große Wurf gewagt wird, kommende Revolten vorzubereiten“. MATT
■ Mi, 25. 5., 20 Uhr, Golem, Große Elbstraße 14; Text unter pdfcast.org/pdf/der-kommende-aufstand