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G 7 beschließt: Weiter so!

■ Kein Wachstum, keine Jobs – aber die Wirtschaftspolitik ist trotzdem okay

Paris (AFP/dpa) – Das Wachstum der Weltwirtschaft ist nach den Worten von Bundesfinanzminister Theo Waigel seit dem letzten Herbst ins Stocken geraten. Vor allem in Europa ist die Arbeitslosigkeit auf dem Vormarsch. Die Finanzminister und Notenbankchefs der sieben größten westlichen Industriestaaten (G 7) werten die erlahmende Konjunktur aber lediglich als „Wachstumspause“. Die Vertreter der USA, Japans, Frankreichs, Deutschlands, Großbritanniens, Italiens und Kanadas waren am Samstag in Paris zusammengekommen, um über Auswege aus der Konjunkturflaute zu beraten und den nächsten G-7-Gipfel Ende Juni in Lyon vorzubereiten.

Ergebnis des Gipfels: Die G-7-Mitglieder kamen überein, die Haushaltsdefizite abbauen zu wollen. Waigel betonte, dies stehe keinesfalls im Widerspruch zum Wachstum. Die gegenwärtige Wachstumspause sei kein Anlaß, die mittelfristige Orientierung der Wirtschaftspolitik in Frage zu stellen. Zur Haushaltskonsolidierung gebe es ohnehin keine Alternative, ob mit oder ohne europäische Währungsunion.

Das Wiedererstarken des US- Dollars wurde von den G-7- Mitgliedern begrüßt. Sie vereinbarten eine „enge Zusammenarbeit“ auf den Devisenmärkten mit dem Ziel einer weiteren Stärkung des Dollars. Die sieben Länder mahnten ferner Rußland zur Fortsetzung der Reformpolitik und betonten die Bedeutung der Finanzhilfe für Bosnien. Waigel kündigte ein erneutes Treffen mit seinem französischen Kollegen Jean Arthuis an, um auf Anregung Präsident Chiracs gemeinsame Maßnahmen zur Konjunkturbelebung zu diskutieren.

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