Future Gallery: Constant Dullaart: Subversive Strategien für soziale Netzwerke
Soziale Netzwerke haben Popularität zählbar gemacht, als Klicks, Likes, Follower. Und kaufbar. Constant Dullaart legt solche Strukturen bloß, indem er sie unterläuft. Schon vor zwei Jahren hat er 2,5 Millionen Instagram-Follower gekauft und unter Künstlern, Galerien und Kuratoren verteilt, sodass jeder auf die gleiche Anzahl kam. Ein paar der Fake-Profile kann man sich in der Future Gallery ansehen, fehlerhafte und damit ungooglebare Kopien echter Accounts. Auf Facebook gründete Dullaart indes eine ganze Bot-„Armee“, nutzte dafür künstliche, sogenannte Phone Verified Accounts. Auch die kann man kaufen, kiloweise. Die Sim-Karten, das einzig Physische dieser Fake-Indentitäten, hat Dullaart zu abstrakten Bildern gruppiert, goldglänzende Allegorien für die absurden Mechanismen der digitalen Welt. Ebenso die Serie „Synthesised Image Net“: Sie zeigt die Ergebnisse von Bilderkennungstools, von chinesischen Malfabriken in Öl verewigt. Es sind Vorboten aus der Zukunft. Noch sind die Bilder unscharf, aber bald werden die Tools Gesichter zeichnen können. BSH
Bis 15. 10., Mi.–Sa. 13–18 Uhr, Schöneberger Ufer 59
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