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Fußballverein zieht vors DFB-Sportgericht"Überall stimmen die Tore nicht"

Der FC Dattenfeld wurde bestraft, weil die Tore zu klein waren. Kommt doch überall vor. Sagen die Dattenfelder.

Zu klein, zu instabil - nichts als Ärger hat man mit den Toren. Bild: dpa

Der 1. FC Germania Dattenfeld 1910 könnte zum Präzedenzfall im deutschen Fußball werden. Weil das Tor des nordrheinischen Oberligisten in der Höhe nur 2,27 Meter maß (statt 2,44), wurde der 4:0-Sieg gegen den SV Straelen vom Verbandsgericht annuliert. Die Germanen wollen jetzt vor das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes ziehen, um höhere Gerechtigkeit zu erfahren.

taz: Herr Holschbach, wann haben Sie das letzte Mal das Tor vermessen?

Michael Holschbach: Stellen Sie doch diese Frage einem x-beliebigen Fußballverein. Die wissen bestimmt nicht, ob deren Tormaße stimmen. Das ist ja das Verrückte.

Der Dattenfelder Kasten ist aber jetzt in Ordnung, 7,32 Meter breit und 2,44 Meter hoch?

Sicher, wir haben es korrigiert. Wir wollen uns ja nicht noch einmal etwas einfangen. Aber darum geht es gar nicht.

Worum dann?

Überall stimmen die Tore nicht. Ein Test in der Oberliga Nord brachte die Erkenntnis, dass auf 16 von 18 Plätzen das notwendige Maß nicht erreicht wurde. Und im Februar diesen Jahres hat das Hamburger Abendblatt eine Untersuchung durchgeführt und ist zu einem sensationellen Ergebnis gekommen: Selbst in der Bundesliga waren die Tore zu klein.

Wie bitte?

Ja, so ist das.

Sollte jetzt flächendeckend nachgemessen werden in den deutschen Stadien?

Das wäre ein Anfang.

Wie kann es im Land der DIN-Normen zu so etwas kommen?

Das weiß ich nicht, aber schauen Sie: Wenn auf einem Ascheplatz gespielt wird und es regnet und stürmt, dann bildet sich da, wo der Torwart steht, eine Kuhle...

... und das Tor wird größer.

Genau. Der Torwart sieht manchmal aus wie ne Praline, so hechtet er sich in die Pfützen. Und wer weiß, bei uns war es vielleicht so, dass eine Senkung der Pfosten eingetreten ist, weil wir nebenan einen Kunstrasenplatz bauen. Kann alles sein!

Wie lange haben Sie mit den kleinen Toren gespielt und dem Gegner das Toreschießen schwergemacht?

Kann ich nicht genau sagen.

Irgendwann kam dann der SV Straelen und hat gesagt: Hm, das Tor sieht aber komisch aus?

So in etwa.

Wahrscheinlich hätten die Sraelener nicht herumgemäkelt, wenn sie gewonnen hätten?

Klar, dann hätten sie nichts gesagt. Eindeutiger als 0:4 geht es ja wohl nicht. Vor der Verbandssportkammer haben wir auch noch gewonnen, aber in der zweiten Instanz leider nicht mehr.

Und jetzt muss der große DFB Recht sprechen.

Ich hoffe, wir gewinnen, denn sonst würden wir in die Abstiegränge rutschen.

Und der Fußball-Bund müsste eine Armee mit Zollstöcken losschicken.

Mindestens.

INTERVIEW: MARKUS VÖLKER

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