■ Fußball: Mexiko zur WM
Toronto/Mexiko-Stadt (dpa) - „Mexico, Mexico, ra ra ra!“ – Zehntausende begeisterter Menschen feierten am Sonntag abend auf den Straßen von Mexiko-Stadt mit Umzügen und Hupkonzerten zum zweiten Mal in diesem Jahr Karneval. Nach einem 2:1-Sieg im letzten Qualifikationsspiel in Toronto gegen Kanada stehen die Mexikaner nach Titelverteidiger Deutschland und Ausrichter USA als dritter der 24 Teilnehmer an der WM-Endrunde vom 17. Juni bis 17. Juli 1994 fest.
Für die Mexikaner ist die zehnte WM-Teilnahme eine besondere Genugtuung. Schließlich hatte die FIFA vor fünf Jahren eine drakonische Strafe gegen sie ausgesprochen und sie von der Qualifikation für „Italia '90“ ausgeschlossen, nur weil Mexiko in einem Junioren- Wettbewerb mehr ältere Spieler als erlaubt eingesetzt hatte.
Als Väter des Erfolges gelten der inzwischen 34jährige Hugo Sanchez und das Großväterchen, Francisco „Abuelo“ Cruz. Die beiden letzten noch aktiven Spieler aus jener Mannschaft, die bei der WM 1986 erst im Viertelfinale nach Elfmeterschießen am späteren Vize-Weltmeister Deutschland scheiterte, erzielten in Toronto die entscheidenden Tore für die Grün-Weißen. „Ich bin überglücklich, daß wir es wieder geschafft haben und ich nochmal an einem World Cup teilnehmen darf“, jubelte Sanchez, der in der 34. Minute mit dem Ausgleichstor den Grundstein zum Erfolg gelegt hatte. Während die Mexikaner ausgelassen feierten, herrschte auf kanadischer Seite Niedergeschlagenheit. Zwar ist die Tür zur WM im Nachbarland noch nicht ganz zugeschlagen, doch läßt der beschwerliche Weg als Zweiter der CONCACAF-Zone nicht viel Raum für Optimismus. Kanada muß sich zunächst mit dem Sieger der Ozeanien-Zone (Australien oder Neuseeland) messen und dann – einen Erfolg vorausgesetzt – gegen einen der Zweitplacierten der Südamerika-Gruppen eine wohl noch höhere Hürde überspringen.
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