■ Fußball: „Was wir auch machen, es ist falsch“
Wien (dpa/taz) – Bundesliga- „Patient“ Eintracht Frankfurt fand auch im Europacup kein Rezept der Genesung. 0:1 unterlagen die Rot-Schwarzen im Viertelfinal- Hinspiel des UEFA-Cups gegen Casino Salzburg. „Wir stolpern von Frust zu Frust“, resümierte Maurizio Gaudino, der selbst eine Torchance verstolpert hatte: „Was wir auch machen, machen wir falsch.“ Der Spieler Frust hat sich auf die Laune der Fans übertragen, die in der Innenstadt von Wien „erheblichen Sachschaden“ angerichtet haben sollen. Denn das Konzept von Trainer Toppmöller – „ein Tor schießen und keines kassieren“ beherzigten seine Spieler nicht.
Dafür der Gegner. In der 30. Minute gelang Hütter der Treffer. Und Lainer hätte in der 97. Minute, wäre sein Schuß nicht an die Latte geknallt, Felix Austria noch weiter beglücken können. Manager Bernd Hölzenbein sah sich gar an den Abstiegskampf vor sechs Jahren erinnert: „Das schlimmste Spiel.“ Mit Schönreden hielt es der Trainer. Klaus Toppmöller wollte erkannt haben, daß die Frankfurter „das Spiel weitgehend dominiert haben“. Die Frage eines österreichischen Reporters, ob dieses Ergebnis seinem Image förderlich sei, konterte der ehemalige Torjäger trotzig offensiv: „Mein Image interessiert mich nicht.“
Der Trainer hatte Dickhaut/Binz den Rollentausch befohlen. Bis zu seinem gelb-roten Platzverweis (81.) gab Dickhaut einen passablen Libero ab. Binz, der in der 88. Minute mit einer Gehirnerschütterung ausschied, steuerte im Mittelfeld dagegen ebenso wenig Produktives bei wie WM-Kandidat Gaudino, der die besten Chancen leichtferig vermasselte. „Bei uns kann man momentan getrost die Tore abbauen, wir treffen nicht“, flüchtete sich Gaudino in Fatalismus. Stinksauer war auch Salzburgs Trainer Otto Baric, der wegen einer Lama-Einlage gegen den Georgier Zchadadse auf die Tribüne verbannt und von Toppmöller nicht zum Sieg beglückwünscht wurde („unterstes Niveau“).
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