: Für schnelle EU-Truppe
Verteidigungsminister wollen mobile Einsatztruppe 2003 aufstellen, obwohl die Finanzierung noch unklar ist
RETHYMNON dpa ■ Die EU-Verteidigungsminister wollen die mobile EU-Einsatztruppe 2003 aufstellen. „Die EU-Eingreiftruppe wird im kommenden Jahr Gestalt annehmen“, sagte der griechische Verteidigungsminister Giannos Papantoniou am Samstag nach informellen Beratungen in Rethymnon auf der griechischen Insel Kreta.
Die Finanzierung der EU-Eingreiftruppe ist laut Papantoniou noch nicht geklärt. Bis zum 1. März 2003 sollen Militärexperten der EU eine Art Inventur aller Waffen-, Transport- und Telekommunikationssysteme erstellen, die der Eingreiftruppe zur Verfügung stehen. Danach soll ein Ausschuss von Verteidigungs- und Wirtschaftsexperten prüfen, wie fehlende Waffensysteme finanziert werden können. Die schlechte wirtschaftliche Lage erschwert es laut Papantonious, diesen Wunsch der Verteidigungsminister zu erfüllen. Endgültige Entscheidungen sollten beim regulären Treffen der EU-Verteidigungsminister am 17./18. November in Brüssel getroffen werden.
Die mobile Einsatztruppe soll aus bis zu 60.000 Soldaten aus den EU-Staaten bestehen. Sie sollen innerhalb von 60 Tagen mobilisiert werden und auch aufwändige Einsätze bis zu einem Jahr durchhalten können. Ihre Aufgaben sollen von humanitären Missionen wie zum Beispiel der Evakuierung aus Krisengebieten bis hin zu Frieden schaffenden Kampfeinsätzen reichen. Die EU-Truppe soll nur dann tätig werden, wenn die Nato nicht eingreifen will.
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