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Für Muslim-Verbände zu liberalIslam-Zentrum verliert Zuspruch

Muslimischen Verbänden ist der Lehrstuhl für Islam der Uni Münster zu liberal. Sie ziehen jegliche Zusammenarbeit mit Muhammad Sven Kalisch ab sofort zurück.

KÖLN taz Der Koordinationsrat der Muslime in Deutschland (KRM) hat dem Münsteraner Centrum für religiöse Studien die Zusammenarbeit aufgekündigt - aus Protest gegen dessen Leiter Muhammad Sven Kalisch.

Es bestünde eine "erhebliche Diskrepanz" zwischen den Grundsätzen der islamischen Lehre und den veröffentlichten Positionen des bundesweit ersten Lehrstuhlinhabers für Religion des Islam. "Sogar den Koran als Wort Gottes und die Existenz des Propheten Mohammed stellt er inzwischen infrage", empört sich Ali Kizilkaya, der Vorsitzende des Islamrats und derzeitige Sprecher des KRM. "Das ist nicht mit unserem Glauben zu vereinbaren."

Aus diesem Grund haben die KRM-Mitgliedsorganisationen - neben dem Islamrat die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion, der Verband der Islamischen Kulturzentren und der Zentralrat der Muslime in Deutschland - am Freitag die Mitarbeit im Beirat des Centrums für religiöse Studien eingestellt. Außerdem würden sich die Verbände "nicht weiter in der Lage sehen, muslimischen Studierenden empfehlen zu können, sich an diesem Lehrstuhl einzuschreiben", so Kizilkaya.

Aufgabe Centrums für Religiöse Studien ist es, die interreligiöse Forschung im Bereich des Islams, der Orthodoxie und des Judentums zu vertiefen. Darüber hinaus bietet es einen Lehramtsstudiengang für Islamunterricht an öffentlichen Schulen an. Schon bei der Inthronisierung Kalischs auf seinen Lehrstuhl 2004 waren die muslimischen Verbände skeptisch. Denn der 42-jährige Professor gehört den Zaiditen an, einer kleinen schiitischen Strömung, die davon ausgeht, dass die Offenbarung im Sinne der Vernunft interpretiert werden muss. So hält es der gebürtige Hamburger auch für eine falsche fundamentalistische Vorstellung, "dass Gott so eine Art himmlisches Grundgesetz herabgesandt hat, wo man nur reingucken muss", sagte Kalisch.

Während der hitzigen Auseinandersetzung um die dänischen Mohammed-Karikaturen sorgte er für heftige Verärgerung in konservativ-muslimischen Kreisen, weil er nicht nur die islamistischen Gewaltexzesse verurteilte, sondern sich darüber hinaus gegen jegliche Zensur aussprach, "auch wenn dies religiöse Gefühlte verletzen mag."

Den jetzt verkündeten Ausstieg der KRM-Verbände sieht Kalisch gelassen. Eine große Herausforderung für den Islam in der Gegenwart bestünde darin, sich mit modernen historisch-kritischen Methoden auseinanderzusetzen, erklärte er: "Es ist schade, dass sich die islamischen Verbände dieser Herausforderung nicht stellen wollen." Seine Aufgabe sei es jedoch, Studierende zu kritischer Reflexion und geistiger Unabhängigkeit zu befähigen.

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18 Kommentare

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  • SX
    Student XyZ

    Liebe Studentin von Kalisch, vielleicht sehen wir immer wieder in Seminaren oder Vorlesungen von Kalisch & Co., denn auch ich bin ein Student des CRS'. Doch, dass ausgerechnet Prof. Kalisch "uns" zum selbstständigen Denken auffordert ist nichts anderes als eine PR-Aktion von ihm. Und die ein bis zwei braven Studentinnen, die von dem großen Kalisch, der ja einen Prof-Titel trägt und beredt ist ganz begeistert, doch in ihren Begeisterungen merken sie gar nicht, dass "wir" zum größten Teil mit ihm nicht übereinstimmen, da er vom Islam und seinen Ideen etwas vorgaukelt, um eine Aura der Unantastbarkeit um sich präsentieren möchte, um immer wieder in seinen Seminaren und Vorlesungen dem Islam auszuhöhlen.

    Liebe Studentin fragt doch "unseren" lieben Prof. Kalisch wie er zu der Advaita-Lehre steht? Wie er als Rationalist denn an die Reeinkarnation glauben kann und wieso ausgerechnet er dem Kern des islamischen Glaubens (Existenz des Propheten und der Propheten/ islamisches Gottesverständnis / den Koran) den Kampf angesagt hat?

    Sobald du, meine liebe Kommilitonin von Herrn Kalisch darauf Antworten bekommst, können wir über den Leitsatz der Aufklärung, sich seines eigenen Verstandes ohne Leitung eines Anderen zu bedienen philosophieren.

  • SX
    Studentin, XXX

    Ich bin Studentin von Herrn Kalisch und somit natürlich auch Muslima und ich werde einen Teufel tun und mich bei der Rektorin über ihn beschweren, denn das, was niemand von diesen ganzen Schwätzern hier beachtet ist, dass jeder seiner Studenten über seine Thesen bescheid weiß und damit gut klar kommt, denn er verlangt ja schließlich nicht von uns, dass wir selbst diese Thesen annehmen. Das einzige, was er tut ist, uns zu eigenständigem Denken auffordern. Und ich will nicht eine Gedankengesteuerte Maschine der Dachverbände sein, sondern will selbst mit Verstand und Venunft nachdenken wollen, ohne Angst davor haben zu müssen, was für Konsequenzen auf mich zu kommen.

  • HI
    Hamza Idenoglu

    Der Beirat des Centrums für Religiöse Studien-CRS diente in erster Linie der Legitimation der gelehrten Inhalte, d.h. der Studienordnung. Ohne diese Legitimation hat das CRS für die Zukunft keine Chance Islamlehrer auszubilden. Zwar kann Prof. M.S.Kalisch heute noch die Lehrer ausbilden, jedoch ohne garantieren zu können, ob diese auch später Religionsunterricht nach 7,3 GG unterrichten dürfen. Denn nach dem Artikel 7,3 entscheidet die Religionsgemeinschaft, welche Glaubenssätze, wer unterrichten darf.

     

    Die Uni Münster kann heute noch sagen, dass der Rückzug des Koordinationsrates der Muslime-KRM keine Auswirkungen auf die Tätigkeiten des CRS haben werde, aber schon morgen wird das keine Gültigkeit mehr haben. Denn sobalb ein Verband als Religionsgemeinschaft gemäß dem Grundgesetz anerkannt wird, wird sie über allein über die Lehrbefugnis entscheiden können, analog zur evangelischen oder katholischen Kirche hinsichtlich der Lehre an den Universitäten und des islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen. Somit sind die Ausführung der Rektorin von der Uni-Münster, nur als ein Schadensbegrenzungsversuch zu verstehen, den institutionellen Ruf zu retten.

     

    Da nun muslimische Verbände ihre Unterstützung auch entzogen haben, müssten sich nun die Studierenden des CRS beim Rektoriat über die Inhalte seiner Vorlesungen/Seminare, sowie über den schlechten Ruf des CRS in der Öffentlichkeit, wegen Kalischs Ansichten beschweren, damit nachhaltige Konsequenzen gezogen werden können.

  • AK
    Ali Kardelen

    Liberal vs. Fundamentalismus ist eine PR-Aktion von Kalisch!

     

    Es wäre wirklich eine journalistische Leistung, wenn das deutsche Blätterwald an die ZAIDITEN herantreten und sie fragen würde, ob sie denn Kalisch als Zaiditen akzeptierten.

    Zu den Zaiditen zu gehören war ein Aufhänger, um den Schiiten zu gefallen, als eine schiitische Gruppe, und um den Sunniten zu gefallen, als eine den Sunniten sehr nahe schiitische Gruppe. Und aus diesem Grude waren ihm die Sunniten auch nicht abgeneigt, wie auch die Schiiten. Doch nun hat er sich verortet, weder im Schiiten-, noch im Sunnitentum, sondern in der Advaita-Lehre (siehe: Zukunft der Religionen in Europa - Perspektiven islamischen Denkens in Europa. LIT Verlag), laut seiner ehemaligen Assistentin L. Kaddor. Darüberhinaus glaube er noch an Reinkarnation.

    Kurzum ist Kalisch weder liberal, noch Muslim, sonder schlichtweg ein Anhänger des hinduistischen Advaita-Lehre. Um ein Muslim zu sein, gleich ob konservativ oder liberal muss man die Grundlagen des islamischen Glaubens anerkennen. Kalisch hingegen akzeptiert laut seinem Artikel in dem oben genannten Werk, weder die islamische Gottesvorstellung noch den Koran als ein heiliges Buch, noch die reale Existenz des Propheten Muhammad, geschweige denn seine Prophetenschaft. Aus diesem Grunde ist die Haltung der muslimischen Verbände sehr gut nachvollziehbar.

    Denn, man denke nur die katholischen Religionslehrer würden von einem Muslim ausgebildetet werden, der überall in seinen Vorlesungen, Seminaren und Veröffentlichungen über die katholische Religion abwertend sich äußert, würde man ihn nicht von seinem Amt absetzen?

    Es geht also gar nicht darum, dass Kalisch liberal und die muslimischen Verbände konservativ sind, sondern um den Kern des Glaubens.

  • NM
    Nadir Moubarrid

    Es ist in der Tat sehr schade, dass dieses Projekt, dass Anfangs große Hoffnungen weckte, nun sein Ende nimmt.

     

    Doch macht es sich Herr Kalisch zu einfach, wenn er dieses Scheitern mit den Worten, es sei schade, dass sich die islamischen Verbände dieser Herausforderung nicht stellen möchten, abtut.

     

    Man kann nicht erwarten, dass, wenn der wichtigste Grundsatz des islamischen Fundaments in Frage gestellt wird, noch eine fruchtbare Zusammenarbeit stattfinden kann. Auf welche Grundlage denn auch?

     

    Dabei hat diese Geschichte mit Liberalität sehr wenig zu tun. Der Grundsatz unserer Verfassung ist die Demokratie. Wenn nun jemand käme und die Grundsätze der Demokratie anzweifeln würde, würde er auch den Titel liberal erhalten und würde man eine weitere Zusammenarbeit mit ihm führen wollen?

  • DK
    David Kornbaum

    Lieber Herr Beucker, sven Kalisch ist nicht zu liberal; Sven Kalisch ist zu sehr experimentierfreudig. Und Glauben kann ein Einzelner sehr wohl bis zum letzten Detail mit seinem Gott sezieren; so lange und so viel er will. Aber wenn es darum geht wie ein unintellektueller und hart arbeitender Mensch mit seinem Gott umgehen soll führen derartige 'Überlegungen', wie es der Herr Kalisch anführt nur zur Verwirrung der Menschen. Und die islamischen verbaende sind nun mal keine Kirchen die befugt und bemaechtigt waeren Religion zu diskutieren.

    gute Nacht

    David

  • SX
    Student XyZ

    Liebe Studentin von Kalisch, vielleicht sehen wir immer wieder in Seminaren oder Vorlesungen von Kalisch & Co., denn auch ich bin ein Student des CRS'. Doch, dass ausgerechnet Prof. Kalisch "uns" zum selbstständigen Denken auffordert ist nichts anderes als eine PR-Aktion von ihm. Und die ein bis zwei braven Studentinnen, die von dem großen Kalisch, der ja einen Prof-Titel trägt und beredt ist ganz begeistert, doch in ihren Begeisterungen merken sie gar nicht, dass "wir" zum größten Teil mit ihm nicht übereinstimmen, da er vom Islam und seinen Ideen etwas vorgaukelt, um eine Aura der Unantastbarkeit um sich präsentieren möchte, um immer wieder in seinen Seminaren und Vorlesungen dem Islam auszuhöhlen.

    Liebe Studentin fragt doch "unseren" lieben Prof. Kalisch wie er zu der Advaita-Lehre steht? Wie er als Rationalist denn an die Reeinkarnation glauben kann und wieso ausgerechnet er dem Kern des islamischen Glaubens (Existenz des Propheten und der Propheten/ islamisches Gottesverständnis / den Koran) den Kampf angesagt hat?

    Sobald du, meine liebe Kommilitonin von Herrn Kalisch darauf Antworten bekommst, können wir über den Leitsatz der Aufklärung, sich seines eigenen Verstandes ohne Leitung eines Anderen zu bedienen philosophieren.

  • SX
    Studentin, XXX

    Ich bin Studentin von Herrn Kalisch und somit natürlich auch Muslima und ich werde einen Teufel tun und mich bei der Rektorin über ihn beschweren, denn das, was niemand von diesen ganzen Schwätzern hier beachtet ist, dass jeder seiner Studenten über seine Thesen bescheid weiß und damit gut klar kommt, denn er verlangt ja schließlich nicht von uns, dass wir selbst diese Thesen annehmen. Das einzige, was er tut ist, uns zu eigenständigem Denken auffordern. Und ich will nicht eine Gedankengesteuerte Maschine der Dachverbände sein, sondern will selbst mit Verstand und Venunft nachdenken wollen, ohne Angst davor haben zu müssen, was für Konsequenzen auf mich zu kommen.

  • HI
    Hamza Idenoglu

    Der Beirat des Centrums für Religiöse Studien-CRS diente in erster Linie der Legitimation der gelehrten Inhalte, d.h. der Studienordnung. Ohne diese Legitimation hat das CRS für die Zukunft keine Chance Islamlehrer auszubilden. Zwar kann Prof. M.S.Kalisch heute noch die Lehrer ausbilden, jedoch ohne garantieren zu können, ob diese auch später Religionsunterricht nach 7,3 GG unterrichten dürfen. Denn nach dem Artikel 7,3 entscheidet die Religionsgemeinschaft, welche Glaubenssätze, wer unterrichten darf.

     

    Die Uni Münster kann heute noch sagen, dass der Rückzug des Koordinationsrates der Muslime-KRM keine Auswirkungen auf die Tätigkeiten des CRS haben werde, aber schon morgen wird das keine Gültigkeit mehr haben. Denn sobalb ein Verband als Religionsgemeinschaft gemäß dem Grundgesetz anerkannt wird, wird sie über allein über die Lehrbefugnis entscheiden können, analog zur evangelischen oder katholischen Kirche hinsichtlich der Lehre an den Universitäten und des islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen. Somit sind die Ausführung der Rektorin von der Uni-Münster, nur als ein Schadensbegrenzungsversuch zu verstehen, den institutionellen Ruf zu retten.

     

    Da nun muslimische Verbände ihre Unterstützung auch entzogen haben, müssten sich nun die Studierenden des CRS beim Rektoriat über die Inhalte seiner Vorlesungen/Seminare, sowie über den schlechten Ruf des CRS in der Öffentlichkeit, wegen Kalischs Ansichten beschweren, damit nachhaltige Konsequenzen gezogen werden können.

  • AK
    Ali Kardelen

    Liberal vs. Fundamentalismus ist eine PR-Aktion von Kalisch!

     

    Es wäre wirklich eine journalistische Leistung, wenn das deutsche Blätterwald an die ZAIDITEN herantreten und sie fragen würde, ob sie denn Kalisch als Zaiditen akzeptierten.

    Zu den Zaiditen zu gehören war ein Aufhänger, um den Schiiten zu gefallen, als eine schiitische Gruppe, und um den Sunniten zu gefallen, als eine den Sunniten sehr nahe schiitische Gruppe. Und aus diesem Grude waren ihm die Sunniten auch nicht abgeneigt, wie auch die Schiiten. Doch nun hat er sich verortet, weder im Schiiten-, noch im Sunnitentum, sondern in der Advaita-Lehre (siehe: Zukunft der Religionen in Europa - Perspektiven islamischen Denkens in Europa. LIT Verlag), laut seiner ehemaligen Assistentin L. Kaddor. Darüberhinaus glaube er noch an Reinkarnation.

    Kurzum ist Kalisch weder liberal, noch Muslim, sonder schlichtweg ein Anhänger des hinduistischen Advaita-Lehre. Um ein Muslim zu sein, gleich ob konservativ oder liberal muss man die Grundlagen des islamischen Glaubens anerkennen. Kalisch hingegen akzeptiert laut seinem Artikel in dem oben genannten Werk, weder die islamische Gottesvorstellung noch den Koran als ein heiliges Buch, noch die reale Existenz des Propheten Muhammad, geschweige denn seine Prophetenschaft. Aus diesem Grunde ist die Haltung der muslimischen Verbände sehr gut nachvollziehbar.

    Denn, man denke nur die katholischen Religionslehrer würden von einem Muslim ausgebildetet werden, der überall in seinen Vorlesungen, Seminaren und Veröffentlichungen über die katholische Religion abwertend sich äußert, würde man ihn nicht von seinem Amt absetzen?

    Es geht also gar nicht darum, dass Kalisch liberal und die muslimischen Verbände konservativ sind, sondern um den Kern des Glaubens.

  • NM
    Nadir Moubarrid

    Es ist in der Tat sehr schade, dass dieses Projekt, dass Anfangs große Hoffnungen weckte, nun sein Ende nimmt.

     

    Doch macht es sich Herr Kalisch zu einfach, wenn er dieses Scheitern mit den Worten, es sei schade, dass sich die islamischen Verbände dieser Herausforderung nicht stellen möchten, abtut.

     

    Man kann nicht erwarten, dass, wenn der wichtigste Grundsatz des islamischen Fundaments in Frage gestellt wird, noch eine fruchtbare Zusammenarbeit stattfinden kann. Auf welche Grundlage denn auch?

     

    Dabei hat diese Geschichte mit Liberalität sehr wenig zu tun. Der Grundsatz unserer Verfassung ist die Demokratie. Wenn nun jemand käme und die Grundsätze der Demokratie anzweifeln würde, würde er auch den Titel liberal erhalten und würde man eine weitere Zusammenarbeit mit ihm führen wollen?

  • DK
    David Kornbaum

    Lieber Herr Beucker, sven Kalisch ist nicht zu liberal; Sven Kalisch ist zu sehr experimentierfreudig. Und Glauben kann ein Einzelner sehr wohl bis zum letzten Detail mit seinem Gott sezieren; so lange und so viel er will. Aber wenn es darum geht wie ein unintellektueller und hart arbeitender Mensch mit seinem Gott umgehen soll führen derartige 'Überlegungen', wie es der Herr Kalisch anführt nur zur Verwirrung der Menschen. Und die islamischen verbaende sind nun mal keine Kirchen die befugt und bemaechtigt waeren Religion zu diskutieren.

    gute Nacht

    David

  • SX
    Student XyZ

    Liebe Studentin von Kalisch, vielleicht sehen wir immer wieder in Seminaren oder Vorlesungen von Kalisch & Co., denn auch ich bin ein Student des CRS'. Doch, dass ausgerechnet Prof. Kalisch "uns" zum selbstständigen Denken auffordert ist nichts anderes als eine PR-Aktion von ihm. Und die ein bis zwei braven Studentinnen, die von dem großen Kalisch, der ja einen Prof-Titel trägt und beredt ist ganz begeistert, doch in ihren Begeisterungen merken sie gar nicht, dass "wir" zum größten Teil mit ihm nicht übereinstimmen, da er vom Islam und seinen Ideen etwas vorgaukelt, um eine Aura der Unantastbarkeit um sich präsentieren möchte, um immer wieder in seinen Seminaren und Vorlesungen dem Islam auszuhöhlen.

    Liebe Studentin fragt doch "unseren" lieben Prof. Kalisch wie er zu der Advaita-Lehre steht? Wie er als Rationalist denn an die Reeinkarnation glauben kann und wieso ausgerechnet er dem Kern des islamischen Glaubens (Existenz des Propheten und der Propheten/ islamisches Gottesverständnis / den Koran) den Kampf angesagt hat?

    Sobald du, meine liebe Kommilitonin von Herrn Kalisch darauf Antworten bekommst, können wir über den Leitsatz der Aufklärung, sich seines eigenen Verstandes ohne Leitung eines Anderen zu bedienen philosophieren.

  • SX
    Studentin, XXX

    Ich bin Studentin von Herrn Kalisch und somit natürlich auch Muslima und ich werde einen Teufel tun und mich bei der Rektorin über ihn beschweren, denn das, was niemand von diesen ganzen Schwätzern hier beachtet ist, dass jeder seiner Studenten über seine Thesen bescheid weiß und damit gut klar kommt, denn er verlangt ja schließlich nicht von uns, dass wir selbst diese Thesen annehmen. Das einzige, was er tut ist, uns zu eigenständigem Denken auffordern. Und ich will nicht eine Gedankengesteuerte Maschine der Dachverbände sein, sondern will selbst mit Verstand und Venunft nachdenken wollen, ohne Angst davor haben zu müssen, was für Konsequenzen auf mich zu kommen.

  • HI
    Hamza Idenoglu

    Der Beirat des Centrums für Religiöse Studien-CRS diente in erster Linie der Legitimation der gelehrten Inhalte, d.h. der Studienordnung. Ohne diese Legitimation hat das CRS für die Zukunft keine Chance Islamlehrer auszubilden. Zwar kann Prof. M.S.Kalisch heute noch die Lehrer ausbilden, jedoch ohne garantieren zu können, ob diese auch später Religionsunterricht nach 7,3 GG unterrichten dürfen. Denn nach dem Artikel 7,3 entscheidet die Religionsgemeinschaft, welche Glaubenssätze, wer unterrichten darf.

     

    Die Uni Münster kann heute noch sagen, dass der Rückzug des Koordinationsrates der Muslime-KRM keine Auswirkungen auf die Tätigkeiten des CRS haben werde, aber schon morgen wird das keine Gültigkeit mehr haben. Denn sobalb ein Verband als Religionsgemeinschaft gemäß dem Grundgesetz anerkannt wird, wird sie über allein über die Lehrbefugnis entscheiden können, analog zur evangelischen oder katholischen Kirche hinsichtlich der Lehre an den Universitäten und des islamischen Religionsunterrichts an öffentlichen Schulen. Somit sind die Ausführung der Rektorin von der Uni-Münster, nur als ein Schadensbegrenzungsversuch zu verstehen, den institutionellen Ruf zu retten.

     

    Da nun muslimische Verbände ihre Unterstützung auch entzogen haben, müssten sich nun die Studierenden des CRS beim Rektoriat über die Inhalte seiner Vorlesungen/Seminare, sowie über den schlechten Ruf des CRS in der Öffentlichkeit, wegen Kalischs Ansichten beschweren, damit nachhaltige Konsequenzen gezogen werden können.

  • AK
    Ali Kardelen

    Liberal vs. Fundamentalismus ist eine PR-Aktion von Kalisch!

     

    Es wäre wirklich eine journalistische Leistung, wenn das deutsche Blätterwald an die ZAIDITEN herantreten und sie fragen würde, ob sie denn Kalisch als Zaiditen akzeptierten.

    Zu den Zaiditen zu gehören war ein Aufhänger, um den Schiiten zu gefallen, als eine schiitische Gruppe, und um den Sunniten zu gefallen, als eine den Sunniten sehr nahe schiitische Gruppe. Und aus diesem Grude waren ihm die Sunniten auch nicht abgeneigt, wie auch die Schiiten. Doch nun hat er sich verortet, weder im Schiiten-, noch im Sunnitentum, sondern in der Advaita-Lehre (siehe: Zukunft der Religionen in Europa - Perspektiven islamischen Denkens in Europa. LIT Verlag), laut seiner ehemaligen Assistentin L. Kaddor. Darüberhinaus glaube er noch an Reinkarnation.

    Kurzum ist Kalisch weder liberal, noch Muslim, sonder schlichtweg ein Anhänger des hinduistischen Advaita-Lehre. Um ein Muslim zu sein, gleich ob konservativ oder liberal muss man die Grundlagen des islamischen Glaubens anerkennen. Kalisch hingegen akzeptiert laut seinem Artikel in dem oben genannten Werk, weder die islamische Gottesvorstellung noch den Koran als ein heiliges Buch, noch die reale Existenz des Propheten Muhammad, geschweige denn seine Prophetenschaft. Aus diesem Grunde ist die Haltung der muslimischen Verbände sehr gut nachvollziehbar.

    Denn, man denke nur die katholischen Religionslehrer würden von einem Muslim ausgebildetet werden, der überall in seinen Vorlesungen, Seminaren und Veröffentlichungen über die katholische Religion abwertend sich äußert, würde man ihn nicht von seinem Amt absetzen?

    Es geht also gar nicht darum, dass Kalisch liberal und die muslimischen Verbände konservativ sind, sondern um den Kern des Glaubens.

  • NM
    Nadir Moubarrid

    Es ist in der Tat sehr schade, dass dieses Projekt, dass Anfangs große Hoffnungen weckte, nun sein Ende nimmt.

     

    Doch macht es sich Herr Kalisch zu einfach, wenn er dieses Scheitern mit den Worten, es sei schade, dass sich die islamischen Verbände dieser Herausforderung nicht stellen möchten, abtut.

     

    Man kann nicht erwarten, dass, wenn der wichtigste Grundsatz des islamischen Fundaments in Frage gestellt wird, noch eine fruchtbare Zusammenarbeit stattfinden kann. Auf welche Grundlage denn auch?

     

    Dabei hat diese Geschichte mit Liberalität sehr wenig zu tun. Der Grundsatz unserer Verfassung ist die Demokratie. Wenn nun jemand käme und die Grundsätze der Demokratie anzweifeln würde, würde er auch den Titel liberal erhalten und würde man eine weitere Zusammenarbeit mit ihm führen wollen?

  • DK
    David Kornbaum

    Lieber Herr Beucker, sven Kalisch ist nicht zu liberal; Sven Kalisch ist zu sehr experimentierfreudig. Und Glauben kann ein Einzelner sehr wohl bis zum letzten Detail mit seinem Gott sezieren; so lange und so viel er will. Aber wenn es darum geht wie ein unintellektueller und hart arbeitender Mensch mit seinem Gott umgehen soll führen derartige 'Überlegungen', wie es der Herr Kalisch anführt nur zur Verwirrung der Menschen. Und die islamischen verbaende sind nun mal keine Kirchen die befugt und bemaechtigt waeren Religion zu diskutieren.

    gute Nacht

    David