: Für Aufrüstung bei konventionellen Waffen
■ Reagan und Thatcher erklären „Ungleichgewicht“ bei konventionellen Waffen zum Hindernis für Abrüstung
London (dpa) - Frau Thatcher ist am Sonntag von zweitägigen Gesprächen in den USA nach Großbritannien zurückgekehrt. Am Samstag hatte sie sich gemeinsam mit Reagan für Prioritäten bei den künftigen Abrüstungsbemühungen ausgesprochen. Frau Thatcher und Reagan nannten dabei in einer gemeinsamen Erklärung: - ein Abkommen über die Mittelstreckenraketen „mit Beschränkung auch der Kurzstreckensysteme“, - eine 50prozentige Verringerung der weitreichenden (strategischen) atomaren Offensivwaffen der USA und der UdSSR in einem Zeitraum von fünf Jahren und - ein Verbot chemischer Waffen. In allen drei Fällen müsse eine wirksame Nachprüfbarkeit von Vereinbarungen ein „wesentliches Element“ sein. Reagan und die Premierministerin waren sich der Erklärung zufolge auch darin einig, daß die Forschungsarbeiten für die geplante US–Raketenabwehr im Weltraum (SDI) im Rahmen des ABM–Vertrages über Raketenabwehrsysteme fortgesetzt werden sollten. Beide unterstrichen ferner, die NATO–Strategie der Vorneverteidigung und flexiblen Antwort erfordere auch künftig eine „wirksame nukleare Abschreckung“, die auf einer Mischung von Systemen beruhe. Eine Verminderung von Atomwaffen würde es wichtiger machen, daß das Ungleichgewicht zwischen Ost und West bei den konventionellen Waffen beseitigt werde. Der Rückstand der atlantischen Allianz zum Warschauer Pakt bei der konventionellen Bewaffnung soll nach Worten von NATO– Oberbefehlshaber Rogers seit 1973 unverantwortlich viel größer geworden. In einem Interview mit Welt am Sonntag forderte auch der frühere amerikanische Außenminister Kissinger sofortige Anstrengungen, „um die konventionelle Balance in Europa zu verbessern“.
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