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Führungsetagen bleiben frauenfrei

Nürnberg (dpa/taz) — Nur zwei bis vier Prozent des Führungspersonals auf der oberen Managementebene in Deutschland sind Frauen — und auch in absehbarer Zukunft wird sich daran nichts ändern. Davon jedenfalls scheint eine Mehrheit der Unternehmer überzeugt. Derzeit sieht man nur in jedem sechsten Betrieb Anhaltspunkte für eine größere Zahl an Chefinnen in den nächsten Jahren. Dies geht aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor, die gestern in Nürnberg veröffentlicht wurde.

40 Prozent der insgesamt 19.000 befragten Unternehmen sehen das „frühere berufliche Ausscheiden“ weiblicher Fachkräfte als Grund für die geringe Zahl von Chefinnen an. Fast zwei Drittel aller Betriebe gaben an, sie hätten für die Besetzung der letzten Führungsposition keine geeignete Frau gefunden. Allerdings hatten sie auch nicht gesucht: 58 Prozent schrieben die Stelle ausschließlich für einen Mann aus.

Eine Differenzierung nach Betriebsgrößen zeigt, daß in Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten Frauen stärker als bei Klein- und Mittelbetrieben an Führungsaufgaben beteiligt sind. Am ehesten noch dürfen Frauen im Umfeld des Bereichs Führungsaufgaben wahrnehmen, für den sie qua Biologie schon immer zuständig waren: Chefinnen finden sich insbesondere im Einzelhandel, in Lebensmittelmärkten und— in Wäschereien.

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