Früherer VW-Chef: Winterkorn macht einfach weiter
Laut Medienberichten bleibt Martin Winterkorn bis Ende 2016 bei VW angestellt, obwohl er seinen Chefposten geräumt hat.
Sie zitierte Aufsichtsratskreise, wonach VW sich mit Winterkorn geeinigt habe, ihn bis zum Ende seines Vertrags gemäß der Vereinbarung zu bezahlen.
Der Volkswagen-Konzern hatte im September zugeben müssen, dass weltweit bei rund elf Millionen Dieselfahrzeugen eine Manipulationssoftware eingesetzt wurde, die den Stickoxid-Ausstoß im Testbetrieb als zu niedrig auswies. Winterkorn war daraufhin am 23. September zurückgetreten. Ursprünglich wollte VW die Verbindung zu Winterkorn möglichst schnell kappen.
Der damals amtierende Aufsichtsratschef Berthold Huber sei am 25. September beauftragt worden, Gespräche über eine Aufhebung des Vertrags zu führen, berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf Aufsichtsratskreise.
Dabei sollte vermieden werden, dass der skandalerschütterte Konzern eine hohe Abfindung zahlen müsse. Die Kontrolleure - vor allem die Vertreter des Landes Niedersachsen und des Betriebsrates - hätten aber die öffentliche Kritik gefürchtet, berichtete das Handelsblatt. Weder Winterkorn noch VW wollten sich zu dem Bericht äußern. Mit zuletzt 15,86 Millionen Euro pro Jahr war Winterkorn laut dem Bericht der am besten bezahlte Dax-Manager. Wegen des Abgasskandals legte Winterkorn auch seine Ämter als Audi-Aufsichtsratschef und als Chef der Porsche Holding nieder.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Krise bei Volkswagen
1.000 Befristete müssen gehen
Wahlprogramm der Union
Scharfe Asylpolitik und Steuersenkungen
Scholz stellt Vertrauensfrage
Traut mir nicht
Mord an UnitedHealthcare-CEO
Gewalt erzeugt Gewalt
Rechtsextreme Demo in Friedrichshain
Antifa, da geht noch was
Künftige US-Regierung
Donald Trumps Gruselkabinett