: Frischer Wind für die Republik
Betr.: „Soziales Jahr“, taz Bremen vom 26. Januar, S.21
Die Vorschläge der Regierenden, ein soziales Jahr als Ersatz für den Ersatzdienst einzurichten, sind lobenswert. Nur warum sollen es junge Leute freiwillig und ehrenamtlich ableisten? Ich meine, sie sollten zuerst einmal die Möglichkeit erhalten, sich ins Berufsleben einzugliedern und eine Familie zu gründen.
Ich möchte vorschlagen, dass sich alle unsere politisch Etablierten bei diesem freiwilligen Dienst am Mitmenschen engagieren. Sie haben sich so weit von den Menschen entfernt, dass dies für unsere Gesellschaft das einzig Wahre wäre. Und: Sie können es sich leisten! Es sollte diskutiert werden, ob nicht aus der Parteikasse dies soziale Jahr als Vorbedingung zum Aufstieg innerhalb der Partei gemacht und bezahlt werden sollte, statt Paläste zum Ärgernis der Bevölkerung zu bauen. Auch sollten Wirtschaftsbosse und Manager, bevor sie Millionen-Gehälter einstecken, ein Freijahr machen und Dienst am bedürftigen Menschen tun. (...) Das hätte viele Vorteile: Interessierte Arbeitslose könnten deren gut bezahlte Jobs übernehmen, so würden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen! Politiker, Manager und Bankenvorstände würden am eigenen Leib erleben, was es heißt, für andere selbstlos tätig zu sein! Die vakanten Zivildienst-Plätze kosteten den Steuerzahler keinen Cent mehr und die Klüngeleien würden für das Jahr des „Ersatzdienstes“ ausfallen. Welch ein frischer Wind würde durch die Republik wehen!
Dietlind Rinke, Bremen