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Friedensgespräche in New York

■ UNO-Verhandlungen zu Somalia beginnen/ Kämpfe in Mogadischu gehen weiter

New York/Berlin (afp/taz) — In Somalia haben die Kämpfe zwischen den Bürgerkriegsparteien nicht nachgelassen, obwohl UNO-Generalsekretär Butros Ghali, die Organisation für Afrikanische Einheit (OAU), die Arabische Liga und die Islamische Konferenz (ICO) am Mittwoch zu einer Feuerpause aufgerufen hatten. Ungeachtet der für gestern geplanten Aufnahme von Gespräche zwischen Vertretern der verfeindeten Parteien und Ghali in New York, nahm die Heftigkeit der Gefechte am Mittwoch nachmittag zu. Wie Vertreter von Hilfsorganisationen per Satellitentelefon am Donnerstag nach Nairobi berichteten, starben allein in zwei Stunden 16 Menschen, 142 wurden verletzt.

Somalias Übergangspräsident Ali Mahdi wie auch sein Rivale im Vereinigten Somalischen Kongreß (USC), General Mohammed Aidid, haben je drei Unterhändler nach New York geschickt. Die beiden Delegationen sollten gestern jeweils getrennt mit Ghali zusammentreffen, bevor sie sich an einen Tisch setzen. Heute sollen die internationalen afrikanischen Organisationen zu den Verhandlungen stoßen. Ziel soll ein Waffenstillstand sein, den möglicherweise internationale Friedenstruppen überwachen müßten. Doch auch wenn die Gespräche Mogadischu befrieden sollten, wäre Somalia noch nicht zur Ruhe gekommen. Im Süden, um Kismayo, kämpfen die Clans der Ogadenis gegen die Darod, die von Anhängern des Ex-Diktators Siad Barre in den Krieg geschickt werden. Die Darod sollen gegenwärtig die Oberhand gewonnen haben. Auch im Norden, in der „Republik Somaliland“, wachsen die Spannungen, nachdem im Dezember erste Kämpfe um die Stadt Burao ausgebrochen waren.

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