Freitagsspiel Bundesliga: FC Schalke wieder auf Europa-Kurs
Es war ein Arbeitssieg für die Königsblauen – aber drei Punkte sind drei Punkte. Das 3:1 gegen biedere Hannoveraner ist aber kein Maßstab für die Zukunft.
Die Mannschaft von Trainer André Breitenreiter nimmt damit wieder Kurs auf Europa und rückte zumindest für 24 Stunden auf Rang vier vor. Hannover dümpelt dagegen im unteren Tabellendrittel. Der nach seinem brutalen Foul am Gladbacher André Hahn für fünf Partien gesperrte Geis brachte den Revierclub mit seinem eiskalt verwandelten Foulelfmeter verdient auf die Siegerstraße. Zuvor hatte Marcelo Schalkes Torjäger Huntelaar im 16er zu Boden gerissen. Beim 2:0 bejubelte der „Hunter“ seinen fünften Saisontreffer. „Wenn man das Glück nicht sucht, dann bekommt man es auch nicht“, sagte Huntelaar.
Die Schalke-Profis bedankten sich spontan in der Fan-Kurve bei ihren glücklichen Anhängern. „Die Fans haben heute eine überragende Choreo geleistet – und wir wollten ihnen etwas zurückgeben“, sagte Breitenreiter. „Wir wollten heute mit aller Macht das Spiel gewinnen – das hat man gesehen.“ Nach der Pause habe sich die Mannschaft „mit dem 1:0 belohnt. Und der ‚Hunter‘ war dann eiskalt vor dem Tor.“ 96-Kapitän Christian Schulz war die Enttäuschung anzusehen: „Nach guten ersten zehn Minuten haben wir uns hinten zu sehr reindrängen lassen und haben dann später gar nicht mehr stattgefunden.“
Neun Punkte wollte Schalke aus den restlichen drei Hinrunden-Partien holen – dieser Plan könnte nun tatsächlich aufgehen. Anders als erwartet, übernahmen vor 61 229 Zuschauern aber zunächst nicht die Schalker, sondern die Gäste die Regie. Zumindest die Defensive verrichtete zuverlässige Arbeit, so dass auch Hannover trotz leichter Überlegenheit in den ersten 15 Minuten zu keiner Torchance kam.
Sané, Goretzka, Meyer treiben an
Doch so langsam kamen die Köngsblauen dann in Schwung – angetrieben von den offensivstarken U21-Nationalspielern Leroy Sané, Leon Goretzka und Max Meyer. Sané dribbelte auf der rechten Seite gleich an mehreren Gegenspielern leichtfüßig vorbei, drang in den Strafraum ein und passte quer zu Huntelaar. Der Niederländer konnte die Vorlage aber nicht verwerten (10.).
Bei der nächsten Aktion landete Sanés wuchtiger Kopfball in den Armen von 96-Keeper Ron-Robert Zieler, der nach überstandener Magen-Darm-Erkrankung doch zwischen den Pfosten stand (23.). Dann blieb der 19 Jahre alte Schalker beim Weg Richtung Tor in bester Position zwischen zwei Abwehrspieler hängen.
Schalke hatte immer mehr Spielanteile, Aufwand und Ergebnis standen vor der Pause aber in keinem guten Verhältnis. Nach Sané verpasst auch Meyer (27.) das mögliche 1:0. Huntelaar versprang der Ball beim Sololauf aufs Zieler-Tor (38.), Huntelaar hämmerte den Ball aus 15 Metern drüber. Bei der besten Chance vor der Pause rettete Zieler mit einer Glanzparade gegen den stark aufspielenden Sané (45.).
Hannover – nach dem 4:0 gegen Aufsteiger Ingolstadt mit viel Selbstvertrauen angereist – war fast nur auf Torsicherung bedacht. Nach dem frühen verletzungsbedingten Ausfall von Torjäger Artur Sobiech (16.) mangelt es dem Offensivspiel der Niedersachsen bis auf wenige Ausnahmen an Durchschlagskraft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!