: Freispruch für Mord ohne Leiche
LEIPZIG afp ■ Zehn Jahre nach dem spurlosen Verschwinden seiner Ehefrau hat der Bundesgerichtshof (BGH) den Freispruch für einen Mann aus dem sächsischen Jonsdorf vom Vorwurf des Mordes bestätigt. Der 5. Strafsenat des BGH wies gestern die Revision der Staatsanwaltschaft gegen das Urteil des Landgerichts Görlitz ab. Laut BGH ist die Beweiswürdigung des Landgerichts aus Rechtsgründen nicht zu beanstanden. Dem Angeklagten war in dem Indizienprozess zur Last gelegt worden, seine Ehefrau Sonnhild getötet zu haben, weil diese sich von ihm scheiden lassen wollte. Sie wird seit dem 19. Mai 1992 vermisst. Laut Anklage wollte ihr Mann das gemeinsame Haus nicht verlieren und keinen Unterhalt zahlen. Letztlich konnte nicht ausgeschlossen werden, dass die Ehefrau noch lebt oder sich wegen der Eheprobleme selbst das Leben genommen hat. (Az.: 5 StR 559/01)
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