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■ KommentarFrauenbei(werk)rat?

Der Stadtentwicklungssenator liebt die Frauen. Was sie seit Jahren fordern, er gewährt es ihnen: einen Frauenbeirat in seiner Behörde. Aber soweit, daß die Fachfrauen mitzubestimmen hätten, geht die Liebe dann doch nicht. Kompetenz durch Überzeugung soll das Motto sein.

Kennen wir das nicht schon? Das alte Frauenlos: Sie redet, und er hört zu oder auch nicht, ganz wie's ihm beliebt. Wenn sie so nichts erreicht, dann kann sie ja gehen, pardon zurücktreten. Die Frauenbeauftragten der Hamburger Behörden waren schon an diesem Punkt.

Aber noch ist die Beziehung zwischen Steb und Frauenbeirat ganz frisch, und die Expertinnen sind zuversichtlich – auch wenn sie kein Geld zur Verfügung haben. Falls sie ein weibliches Gegengutachten erstellen lassen oder Veranstaltungen durchführen wollen, wird ihnen der Herr Senator sicher finanziell unter die Arme greifen.

Hoffentlich gedeiht bei soviel Abhängigkeit wenigstens die Zusammenarbeit mit den Frauen der Hansestadt. Bei der Auswahl der Expertinnen sind Frauenverbände und -initiativen jedenfalls nicht gefragt worden. Die Anhörung von Fachfrauen und Betroffenen bei konkreten Projekten sollte der Beirat fest verankern. Den Rückhalt werden die Beraterinnen brauchen, wenn die erste Begeisterung über das neue Gremium in der Steb verklungen ist.

Leider konnten die Expertinnen gestern inhaltlich noch nicht überzeugen. Was sind Fraueninteressen in der Stadtplanung, und wie können sie verwirklicht werden? Ob die Frauen kompetente Antworten auf diese Fragen finden werden? Davon hängt es ab, ob der Beirat mehr wird als ein impotentes Gremium in einer Behörde. Iris Schneider

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