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Frauen in FührungspositionenKoch-Mehrin droht mit Brüsseler Quote

"Die EU-weite Quote wird kommen wie das Amen in der Kirche", sagt FDP-Spitzeneuropäerin Silvana Koch-Mehrin. Merkel droht der Wirtschaft ein bisschen, lehnt eine Quote aber weiter ab.

Silvana Koch-Mehrin im Europaparlament in Straßburg. Bild: reuters

Berlin dpa | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sagte, sie wolle den Druck auf die Wirtschaft erhöhen, um mehr Frauen in Top-Jobs zu bringen. "Deutschland gehört zu den Letzten in der Welt, wenn es um den Anteil von Frauen in Führungspositionen der Wirtschaft, insbesondere bei den großen Unternehmen geht", beklagte Merkel am Samstag in ihrer wöchentlichen Video-Botschaft zum 100. Internationalen Frauentag (8. März). "Deshalb muss hier in den nächsten Jahren viel passieren."

Da die Wirtschaft ihre Selbstverpflichtung nicht erfüllt habe, werde es "in naher Zukunft sehr zielorientierte Gespräche" geben, um den Anteil von Frauen zu erhöhen, kündigte Merkel an. Konkrete Ziele nannte sie aber nicht. Eine Quote für Frauen in Firmenvorständen und Aufsichtsräten, wie sie Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) ins Gespräch gebracht hatte, lehnt Merkel entschieden ab.

Die FDP-Politikerin Silvana Koch-Mehrin drohte den deutschen Konzernen mit einer aus Brüssel vorgeschriebenen Frauenquote. "Wenn die großen Unternehmen sich nicht freiwillig verpflichten, wird die EU-weite Quote so sicher kommen wie das Amen in der Kirche", sagte die Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. Für die deutschen Unternehmen sei es "fünf vor zwölf, wollen sie die gesetzliche Quote noch stoppen".

EU-Justizkommissarin Viviane Reding gibt der Selbstregulierung noch ein Jahr Zeit, "dann wären rechtsverbindliche, durchsetzbare Quoten vonnöten", sagte sie der Zeitung. Börsennotierte Unternehmen sollen sich verpflichten, die Vorstände bis 2015 zu 30 Prozent mit Frauen zu besetzen und bis 2020 zu 40 Prozent. Um den Managern ins Gewissen zu reden, habe Reding kürzlich Vorstände und Aufsichtsräte aus zehn Ländern nach Brüssel geladen - aus Deutschland sei nur der scheidende BASF-Chef Jürgen Hambrecht gekommen.

Auch die rheinland-pfälzische Sozialministerin Malu Dreyer sprach sich für eine Frauenquote in der Wirtschaft sowie gleiche Löhne und mehr Väter in Elternzeit aus. "Es fehlt noch immer bei vielen Männern das Bewusstsein, dass sich ein verändertes Rollenverständnis durchsetzt", beklagte die SPD-Politikerin in Mainz. "Ich bin für Quoten in Aufsichtsräten." Auch in Parteien sei es nur durch Quotenregelungen möglich geworden, dass Frauen so präsent in der Politik seien.

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8 Kommentare

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  • FJ
    françois jost

    Koch-Mehrin...?...Ist das nicht die professionelle Parlaments-Schwänzerin.

  • T
    Tankwart

    Wir brauchen unbedingt ein Quote wie in Norwegen, dann finden wir bestimmt auch Öl!

     

    Außerdem fordere ich Kontaktbeamte, die die Wickelrate von Vätern untersuchen.

     

    Koch-Mehrins Aufgabe ist es, die Wahlplakte der FDP zu schmücken. Die soll mal ihren Arbeitsvertrag lesen.

     

    Quotenbefürworter wollen Ergebnisgleichheit und keine Chancengleichheit. Mit Gleichberechtigung hat das nichts zu tun. Feminismus statt Selbstbestimmung. Hoffentlich ist das nur EU-Karneval und wird am Aschermittwoch beerdigt.

  • VC
    vigilante chromosom

    ...und der diktatorische Stumpf- und Wahnsinn aus der Brüsseler Bürokratenkiste nimmt und nimmt kein Ende. Ob Energiesparlampen, E10, Frauenquote...es treibt einem wirklich die Wutröte ins Gesicht wenn man diesen Unsinn der EUdSSR tagtäglich serviert bekommt.Es reicht allmählich...Kairo ist soweit nicht weg!

  • PE
    Peter Enis

    Genau. Gleichberechtigung funktioniert auch solange nicht wirklich, wie Männer nicht schwanger werden. Mit der Quote wird aber natürlich alles besser. Werde mich dann einer Geschlechtsoperation unterziehen, damit ich endlich einen Vorstandsposten ergattern kann. Muss mich dann ja nur bewerben und bei einer Absage mein Recht einklagen...Schöne neue Welt!

  • S
    sandramo

    Ich denke, die Gleichberechtigung im Berufsleben wird zum Alltag geworden sein, wenn Frauen genauso viel wie Männer arbeiten müssen. Und dann natürlich auch so viel Geld bekommen. Außerdem wenn männliche Politiker sich in Unterwäsche fotografieren lassen können und es keine Diskussion über Geschmacklosigkeit, Sexismus und Würdelosigkeit im Amt gibt. Derzeit ist es so, dass sich Koch-Mährin so ablichten lassen kann, ohne dass etwas passiert. Minister Scharping ist nach seinen Aufnahmen mit Quitscheentchen im Pool lakonisch entlassen worden. Und er trug keinen Slip, sondern eine echte Badehose.

  • N
    NormalBürger

    @Aleia

    Können Sie mir bitte erklären, was es mit Gleichberechtigung zu tun hat wenn ein Teil der Bevölkerung bevorzugt wird ? Ebenso könnte man ja argumentieren: "Gleichberechtigung ist erst erreicht, wenn genausoviele Schwarze, Muslime, Christen, Schwule.....etc...in der ersten Klasse sitzen"

    Noch eins: Warum wird immer nur eine Quote dort gefordert wo es was zu holen gibt und nicht im Handwerk...etc..?

  • H
    hugenduebel

    In der Sendung "hart aber fair" hat Frau Koch-Mehrin geschätzt. dass die Staatsschulden in Deutschland innerhalb von 75 Minuten um 6.000 Euro anwachsen. In Wahrheit sind es nicht 6Tausend, sondern gut 19Millionen Euro. Und so etwas ist eine "FDP-Spitzenpolitikerin" (?!?).

     

    http://www.youtube.com/watch?v=Pt8zp3AKPac

  • A
    Aleia

    Schade, dass Merkel von der Leyen wieder "eingefangen" hat! Es gibt einen ganz einfachen Indikator, den jede/r sehen kann: erst wenn genauso viele Frauen wie Männer in der 1. Klasse der Bahn fahren bzw. in der Business Class der Lufthansa (oder anderer Airlines) sitzen, ist Gleichberechtigung im Berufsleben zum Alltag geworden.