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Frau Mauss vor Untersuchungsausschuß

Hannover (taz) - Im eigens für Journalisten und Besucher gesperrten Gebäude des niedersächsischen Landtages hat der Untersuchungsausschuß zum Celler Anschlag am Freitag nachmittag Margret Shalaby, die Ex–Ehefrau des Agenten Werner Mauss, vernommen. Die Zeugin, die am Freitag morgen in Bonn von der Polizei festgenommen und anschließend nach Hannover gebracht wurde, war erst nach einer 90minütigen Diskussion mit dem Ausschuß zu einer Aussage bereit. Nach einmütiger Auffassung des Ausschusses konnte Frau Shalaby sich nicht auf das für Ehepartner von Beschuldigten geltende Aussageverweigerungsrecht berufen, da ihr Ex–Ehegatte Werner Mauss auch als Zeuge und nicht als Beschuldigter vor dem Ausschuß auftreten soll. Bei ihrer Befragung bestätigte Frau Shalaby, daß die Reisen der Niedersächsischen Verfassungsschützer im Rahmen der „Operation Neuland“ vom Auftraggeber des Ehepaares Mauss, dem Verband der bundesdeutschen Sachversicherer, bezahlt worden sind. An Einzelheiten der „Operation Neuland“, die offiziell dem Aufspüren von RAF–Mitgliedern in algerischen Ausbildungslagern dienen sollte, erinnerte sich die Zeugin allerdings nicht mehr.

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