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Franz Lerchenmüller Ich meld mich Vergangen, vergessen, vergriffen

Viele gute Bücher werden viel zu schnell vergessen. Auch in der Reiseliteratur. Diese hier haben es verdient, dass man sich ihrer erinnert. Antiquarisch sind sie noch zu haben.

„Regenzauber“:Michael Obert ist dem Niger von der Quelle bis zur Mündung gefolgt. Sieben Monate, 4.200 Kilometer auf Pirogen, Frachtbooten und Pinassen, durch Guinea, Mali und den Niger. Ein wildes und archaisches Afrika tritt aus dem Nebel, das der Leser längst verschwunden glaubte hinter Hochhausschluchten, Wellblechwüsten und Safarilodges.

„Spanische Fischküche“: „Lisa en amarillo! Cigales en jamón! Camarones al ajillo! Bacalao del padrón!“ Von der Sardine bis zur Scholle, vom Hummer bis zum Kraken stellt Johannes Schmid alle auf den spanischen Märkten angebotenen Fische und Meeresfrüchte vor. Dazu gibt es 250 Rezepte. Ein Spanier im Geiste, von dem man sich gern einmal zu einer gegrillten Brasse einladen ließe.

„Mit Haut und Haar“:Hans Christian Kirsch erzählt 1961 die Geschichte der „Tramper“. Jugendliche aus den zerbombten Städten entdecken Schweden, Schottland, Frankreich und Spanien. Hemingway und Tom Wolfe sind ihre Götter, und der Leser erfuhr staunend: Es gibt ein Leben jenseits von Edgar-Wallace-Filmen und Tanzkurs.

„Frühstück mit Kängurus“: Bill Bryson, der witzigste, einfallsreichste und quirligste aller Reiseschriftsteller, besucht den heißesten, ausgedörrtesten, und unfruchtbarsten aller Kontinente. Wenn Bryson reist, wird jedes Land zum Panoptikum, bevölkert von skurrilen Geschöpfen, liebenswürdigen Typen und haarsträubenden Geschichten.

„Zwischen Leben und Tod“: Erst ist da nur Durst. Die Haut glüht, der Puls rast. Dann dickt dein Blut ein wie Maschinenöl … Verdursten ist nur eine der Möglichkeiten, in der Natur zu sterben. Peter Stark hat den Outdoor-Tod erforscht. Und erzählt ihn in zwölf Geschichten: Ertrinken im Fluss. Absturz vom Fels. Ein Sturm auf die Nerven von Leserinnen und Lesern.

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