: „Frankenstein auf Krankenschein“
betr.: „Ulla Schmidts Versprechen ist nichts wert“, taz vom 19. 2. 02
Große Sorgen machen wir uns im „Berliner Bündnis für ein soziales Gesundheitswesen – Fraktion Gesundheit“ und auch in der Berliner Attac-Arbeitsgruppe „Soziale Sicherheit – gegen Privatisierung“ über multimorbide ältere Patienten, die nach Einführung der Fallpauschalen kein Krankenhaus mehr behandeln will.
Auch im Weiterbildungsausschuss V der Ärztekammer Berlin haben wir große Bedenken, ob die niedergelassenen Ärzte zu früh entlassene Patienten adäquat versorgen können, da hierzu einerseits in der Regel spezifisches und aktuellstes klinisches Wissen erforderlich ist, andererseits Hausbesuche mehr kosten, als abgerechnet werden kann, und schließlich Taxifahrten wegen des Gesundheitszustandes zu früh entlassener Patienten wohl oft nicht zumutbar sind bzw. von den Kassen nicht erstattet werden.
Das Gesundheitswesen ähnelt dann immer mehr der Horrorvision: „Frankenstein auf Krankenschein“.
WOLFGANG FABRICIUS, Berlin
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