■ Fragen der Ehre: Schulz - Botha II: Rette sich, wer kann
Unerbittliche IBF! Wer den Weltboxverband verdächtigt hatte, bisweilen eher zu zaudern, der muß umdenken. In Newark, New Jersey hat man am Samstag in der Sache Botha/Schulz die härteste Strafe ausgesprochen, die auf diesem Planeten überhaupt denkbar ist: Der WM-Kampf wird wiederholt! Sagten wir „WM-Kampf“? Der Begriff ist relativ.
Spätestens jedenfalls, seit man Schulz und Botha zusammen in einem Ring erleben durfte. Es war dies ein Duell zwischen einem mäßig begabten Boxer – und einem saumäßig begabten. Wobei der eine sich für diese Leistung auch noch mit dem Anabolikum Nandrolon präparieren mußte.
Was die Strafen anbelangt: IBF-Präsident Bob Lee straft sich und den Verband knallhart, indem Frans Botha Weltmeister bleibt. Grausam! Botha muß zur Strafe das nächstemal ungedopt boxen und 75 Prozent der Gage versteuern. Gemein! Und Axel Schulz? Das ist jener sympathische junge Mann, der von seinen vier Kämpfen gegen einigermaßen richtige Boxer keinen gewonnen hat! Der muß nun zur Strafe zum dritten Mal um den WM-Titel boxen.
Bitte nicht: Schulz-Botha II Foto: AP
Nun mault Schulz auch noch, es bereite ihm „Bauchschmerzen, gegen einen gedopten Weltmeister“ anzutreten. Sieht Axel nicht, daß die IBF ihn liebt? Wenn er auch nur den Hauch einer Chance haben soll, dann niemals gegen Michael Moorer!
Der Kampf, behauptet nun Manager Sauerland, werde „wahrscheinlich in den USA“ stattfinden. So, so, USA. Innerhalb von 120 Tagen muß alles geklärt sein. RTL hat jedenfalls schon ein Motto: „Schulz - Botha II – Rette sich, wer kann!“ pu
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