: Fotoforum: Rodtschenko-Ausstellungserfolg
■ Neffen und andere Verwandtschaft
Die Alexander-Rodtschenko-Ausstellung im Fotoforum ist, mit bisher 9000 BesucherInnen, höchst erfolgreich. Und das, obwohl wir in unserem Artikel am vergangenen Freitag das Forum versehentlich aus der Böttcherstraße in die Sögestraße umgesiedelt hatten, wo es einfach nicht hingehört (Vergebung!).
Die Leute haben sich nicht beirren lassen und strömen weiter zuhauf; man weiß nicht, ist es wegen der alten Porno -Daguerrotypen nebenan mit ihrem spätramontischen Schleierschmuddel, die, peepshowmäßig installiert, als Hälfte der Doppelausstellung „Pornographie und Proletariat“ gezeigt werden. Oder ist es wegen der großartigen Rodtschenko-Fotos, wo die Menschenleben revolutionär geladen sind mit Dynamik und Wildheit, wo alle Blicke Vektoren sind in die Zukunft. Oder ist es, weil sie doch so sonderbar miteinander zu tun haben: die Unterworfenen der Pornos und die Übersteigerten des Aufbau-Fotografen?
Rodtschenkos Neffe jedenfalls, der prominente sowjetische Kunstwissenschaftler Alexander Lawrentjew, ist von diesem Bremer Erfolg so angetan, daß er heute eigens angereist kommt, um, kraft seines Amtes als Verwalter von Rodtschenkos Privatarchiv, die Ausstellung, wie es heißt, zu „würdigen“. scha
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
