: Fortschrittsgläubig
■ betr.: „Das Individuum als Bio- Kapitalist“ von Claus Koch, taz vom 25./26.10. 97
Claus Koch weiß Bescheid, vor allem über die „Angstkonstante in der Konsumgesellschaft“. [...] Hauptsache keine „Angst“ haben, lautet die Botschaft von Claus Koch. Was macht es schon, daß „im Endeffekt“ genetische Diagnostik auf „Ausrottung zielen muß“ oder daß die Bio-Industrie Eigentumsansprüche am Gen reklamiert?
Hauptsache, wir haben alle mitgemacht, „eigenverantwortlich“ und „aufgeklärt“.
Wie wäre es, wenn die taz eine ständige Rubrik einrichtet: Fragen Sie Dr. Sommer, sorry, Dr. Koch? Wer in der Lage ist, die Vermarktungspraxis und Bewertungstechniken moderner Biowissenschaften so zu banalisieren, wird doch auch noch einen ständigen Ratgeber in Sachen „praktische Lebensbewältigung für angstgeschüttelte und dumme Zeitgenossen“ hinbekommen. Wer soviel irrationale Fortschrittsgläubigkeit und Omnipotenzphantasie eines journalistisch arbeitenden Mannes auch noch abdruckt, der kann tatsächlich „zu dumm“ für eine seriöse Meinungsbildung sein. Erika Feyerabend, Essen
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