: Ford verkauft Flieger
■ Automobilkonzern will auf der Straße bleiben
MIT DER RAUMFAHRT AUF DU UND DU
New York (dpa) - Der Ford-Konzern wird voraussichtlich innerhalb einer Woche zwischen drei Kaufangeboten für seine Luft- und Raumfahrttocher Ford Aerospace wählen. Nach Angaben eines Firmensprechers hat der zweitgrößte Automobilkonzern der Welt eine Übernahmeofferte für die Ford Aerospace von der Loral Corporation derhalten. Außerdem hat ein Konsortium ein Angebot abgegeben, zu dem die Westinghouse Electric Corporation, die Investmentgesellschaft Carlyle Group und die französische Aerospatiale gehören. Die dritte Offerte stammt gemeinsam von der Alcatel N.V. und der GM Hughes Electronic Corporation.
Um sich auf das Automobilgeschäft zu konzentrieren, hatte Ford seine Luft- und Raumfahrt-Geschäftssparte im Januar zum Verkauf gestellt. Diese ist im Rüstungssektor und in der Raumfahrt tätig und hat 17.000 Beschäftigte.
Boeing verhandelt nach eigenen Angaben über den Verkauf seiner de Havilland-Division, die kleine Nahverkehrsflugzeuge produziert. Kaufinteressenten sind die französischen und italienischen Luft- und Raumfahrtkonzerne Aerospatiale und Aeritalia.
Boeing erwarb die kanadische de Havilland Aircraft Company 1986 für 155 Millionen Dollar von der kanadischen Regierung. Nach Modernisierungen kam es in der Flugzeugfabrik in Downsview (Ontario) immer wieder zu Auseinandersetzengen mit den 4.500 Beschäftigen und den Gewerkschaften. Für die erfolgsgewohnte US-Gesellschaft waren die relativ hohen de Havilland-Verluste auf Dauer nicht akzeptabel.
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