■ Football: Dallas Cowboys zur rechten Zeit in Topform
Berlin (taz) – Sechs Niederlagen hatten die von Drogensperren, Verletzungen und erstaunlicher Angriffsschwäche geplagten Titelverteidiger aus Texas während der Saison kassiert und mußten daher die Schmach erleben, als „Wild- Card-Team“ in die Play-offs zu starten. Hier jedoch präsentierten sich die Dallas Cowboys beim 40:15 gegen die Minnesota Vikings erstmals wieder in jener Form, mit der sie in den letzten vier Jahren dreimal die Super Bowl gewannen. „Das ist eine Botschaft für jeden, der Mist über die Cowboys erzählt hat“, tönte Running Back Emmitt Smith, der in alter Manier zwei Touchdowns schaffte. Quarterback Troy Aikman ergänzte: „Es ist diese Zeit des Jahres, auf die es uns ankommt.“
Den Grundstein zum Erfolg der Cowboys, welche die erste Halbzeit mit 30:0 dominierten, legte jedoch ein Leichtsinnsfehler von Viking-Spieler Amp Lee, der sich beim Stand von 0:7, nach einem rasanten Lauf schon in der Endzone, den Ball von George Teague aus der Hand zurück ins Feld stupsen ließ. „Von da an lief alles gegen uns“, sagte Lee, der die „volle Verantwortung“ für das Debakel übernahm. „Ich glaube nicht, daß er wußte, daß ich da war“, meinte Teague, auch im weiteren Verlauf überragender Defensivspieler der Cowboys, die am nächsten Sonntag auf die Carolina Panthers treffen. „Diese Mannschaft ist immer noch, was sie ist“, sagte ein zufriedener Coach Barry Switzer. „Wir sind nach wie vor das Team, welches schlagen muß, wer die Super Bowl gewinnen will.“
Weniger erfreulich als für die Cowboys verlief der Play-off-Auftakt für das andere dominierende Team des letzten Jahrzehnts. Die Buffalo Bills, viermal im Endspiel gescheitert, verloren im eigenen Stadion gegen die Jacksonville Jaguars mit 27:30, ihre erste Heimniederlage in einem Play-off- Match überhaupt. Allerdings waren es nur wenige Zentimeter, die den Erfolg des Teams aus Florida, das vor allem von den 175 erlaufenen Yards seines Running Back Natrone Means profitierte, sicherstellten. Beim entscheidenden Field Goal von Mike Hollis drei Minuten vor Schluß berührte der Ball den rechten Pfosten, zum Glück für Jacksonville, das jetzt gegen die Denver Broncos oder die New England Patriots antreten muß, auf der richtigen Seite.
„Das Ende einer Ära“, sagte Tom Coughlin, Coach der erst seit zwei Jahren existierenden Jaguars, nach dem Triumph gegen die renommierten Buffalo Bills frech, „es ist der Beginn unserer Ära.“Matti
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