Folgen von Braunkohleabbau: Lausitzer wehren sich gegen Schlammdeponie
Eine der sichtbarsten Folgen des Braunkohlebergbaus in Brandenburg und Sachsen ist rötlich-braun und fällt in rauen Mengen an: Eisenhydroxidschlamm. Zehntausende Tonnen bleiben jedes Jahr zurück, weil Flüsse wie die Spree aufwendig von gelösten Eisenverbindungen gereinigt werden müssen. Würde der zuständige Bergbausanierer LMBV das nicht machen, wären die Gewässer unansehnlich braun verfärbt. Doch wohin mit dem ganzen Schlamm? Die LMBV plant eine große Deponie nahe dem Dorf Kostebrau, einem Ortsteil von Lauchhammer in der Lausitz. Dagegen regt sich Protest. Eine Bürgerinitiative will die Deponie verhindern. „Kostebrau war früher vom Bergbau völlig umkreist“, sagt Norbert Löhnert, der Vorsitzende der Bürgerinitiative Bergdorf Kostebrau/Lauchhammer im Lausitzer Seenland. „Und jetzt kommt die LMBV darauf, das, was sie woanders nicht losgeworden ist, bei uns zu entsorgen.“ Ende vorigen Jahres hat sich die Bürgerinitiative gegründet und zählt rund 30 Menschen. Sie finden, ihr Ort sei lange genug vom Bergbau gebeutelt worden. Jetzt dürfe nicht noch eine Schlammdeponie kommen. Sie fürchten gesundheitliche Risiken durch Stäube und sorgen sich um die Entwicklung des Tourismus in der Region. (dpa)
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