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„Flughunde“ in der Stadtwaage

Der „Spiegel“ widmete dem Autor einen mehrseitigen Artikel, FAZ und Süddeutsche Zeitung faßten sich mehrspaltig, um Marcel Beyers neuen Roman „Flughunde“ (Suhrkamp) zu rezensieren. Für „Flughunde“ wurde der 30jährige beim Klagenfurter Ingeborg-Bachmann-Wettbewerb mit dem Ernst-Willner-Preis ausgezeichnet. Morgen kommt Beyer zu einer Lesung aus seinem zweiten Roman nach Bremen (Stadtwaage, Langenstr. 13, 20 Uhr). Flughunde hat Beyer seinen Text betitelt, weil diese fledermausähnlichen Tiere aus Madagaskar Symbol sind für die absonderlichen Tätigkeiten des Akustikers Hermann Karnau, einen „Archäologen des Lauts“. Karnau ist fetischistischer Stimmensammler und eine historische Figur. Als Wachmann im Führerbunker bezeugte er als erster den Alliierten Hitlers Tod. Und kam zu zweifelhaftem Ruhm durch die akustischen Verbesserungen, die dafür sorgten, daß Goebbels Stimme und Fanfaren bei NSDAP-Großveranstaltungen noch monumentaler wirkten. Schließlich geht Karnau gar an die Front, um die Todesschreie und -laute sterbender Soldaten auf Schallplatte zu bannen und zu katalogisieren. taz

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