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Flüchtlingsschiff aus Rotterdam

Rotterdam (dpa/ap) - Die 174 indischen Bootsflüchtlinge an der kanadischen Küste sind nach Informationen der in Rotterdam erscheinenden Zeitung Algemeen Dagblad von einem Frachter abgesetzt worden, der am 23. Juni offiziell ohne Passagiere Rotterdam verlassen habe. Die Polizei bezweifele, daß die Flüchtlinge in Rotterdam an Bord gegangen sind, da das Schiff an einem belebteb Anlegeplatz festgemacht habe. Wie die Zeitung am Dienstag berichtet, hat das für Asylfragen zuständige Justizministerium erklärt, daß für indische Sikhs keine Asylanträge in den Niederlanden gestellt worden seien. Damit werde der Theorie entgegengetreten, daß die Flüchtlinge aus Furcht vor einer Ausweisung nach Indien abgereist seien. Nach Angaben aus dem Ministerium lebten nur einige Dutzend Sikhs in den Niederlanden. Zwei Männer mußten am Montag vor Gericht in Halifax erscheinen. Einer der beiden, der Schwede sein soll, ist vermutlich der Eigentümer des Schiffs und auch der Kapitän. Der zweite Mann ist ein Sikh, der in Großbritannien lebt. Kronanwalt Doug Richard kündigte an, daß die beiden eine Anklage wegen Beihilfe zu illegalem Eindringen in einen kanadischen Hafen zu erwarten hätten. Höchststrafe wären zwei Jahre Gefängnis.

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