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Flink über Mauern

■ Häftling flüchtete aus Oldenburger Knast und ist seither spurlos verschwunden

Oldenburg. Ein 25 Jahre alter Häftling ist am Samstag aus der Justizvollzugsanstalt Oldenburg geflohen. Der Rumäne saß wegen Einbruchdiebstahls und aufgrund einer Abschiebeverfügung nach illegaler Einreise in die Bundesrepublik in Untersuchungshaft. Der Gesuchte war nach Angaben der Polizei auch am Sonntag „wie vom Erdboden verschluckt“. Es gebe keine Spur auf den ohne festen Wohnsitz lebenden Mann.

Wie die Polizei und die Leitung der JVA mitteilten, kletterte der Häftling während des Freigangs im Gefängnishof über zwei mit Sicheldraht bewehrte Mauern und flüchtete zu Fuß. Die Flucht habe sich unter den Augen des Aufsichtspersonals in Sekundenschnelle abgespielt.

„Wie ein Wiesel“habe der Mann mit Hilfe der Türklinke einer internen Hoftür eine 3,50 Meter hohe Mauer überwunden, berichtete Anstaltsleiter Gerd Koop. Anschließend sei er über eine zweite Mauer nach draußen geklettert. Beide Male habe er sich durch Rollen mit sogenanntem S-Draht auf den Mauerkronen gezwängt. Dabei habe er sich nach ersten Feststellungen offenbar kaum verletzt.

Die Flucht habe eine bisher nicht erkannte Schwachstelle im Sicherheitssystem der überalterten JVA offengelegt, räumte deren Leitung ein. Die Lücke werde geschlossen. dpa

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