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Fischsterben in FlüssenFischkadaver in der Oder

Der Fund von Tausenden toten Fischen in der Oder wirft Fragen auf. Polnische Behörden wollen einen giftigen Stoff im Wasser festgestellt haben

Verendeter Döbel und andere tote Fische bei Brieskow-Finkenheerd in der Oder Foto: Frank Hammerschmidt/dpa

Als er am Dienstagmorgen zur Wasserkontrolle an der Oder war, entdeckte Henry Schneider die Fischkadaver. „So einen Anblick haben wir hier noch nie erlebt“, sagt der Fischer. Ihm gehört ein Fischereibetrieb in Brieskow-Finkenheerd, knapp 15 Kilometer südlich von Frankfurt (Oder). „Die Kiemen waren leicht rot, das heißt sie müssen kurz vorher verendet sein“, erklärt Schneider.

Seit Beginn der Woche kam es auf Höhe der Stadt Frankfurt und im Umland zu massivem Fischsterben. Die genaue Ursache ist weiterhin ungeklärt. Polnische Behörden vermuteten bereits am 3. August, dass eine giftige Substanz ins Wasser gelangt ist. Die Umweltschutzin­spektion Breslau veröffentlichte eine Pressemitteilung, in der sie mitteilte, dass Wasserproben entnommen und untersucht wurden.

Weiter heißt es, dass es sich mit einer 80-prozentigen Wahrscheinlichkeit um das toxische Lösemittel Trimethylbenzol handele. Das konnte bislang nicht bestätigt werden. Polnischen Medienberichten zufolge ermittle die Staatsanwaltschaft wegen eines Umweltdelikts. Auch die Wasserschutzpolizei in Deutschland hat laut Polizeidirektion Ost Wasserproben an das Landeskriminalamt Brandenburg übergeben. Die Ergebnisse stehen noch aus.

Auch Hitze macht Fischen zu schaffen

Seit Wochen kommt es zu erhöhtem Fischsterben in Flüssen und Seen. Einer der Gründe dafür ist auch die andauernde Hitzewelle. Im warmen Wasser löst sich weniger Sauerstoff, zu wenig, um die Fische ausreichend zu versorgen. Fischer Henry Schneider schließt jedoch aus, dass der Sauerstoffmangel alleine für das Fischsterben verantwortlich ist. Er meint, dass die Schadstoffwelle durch die Oder von Polen nach Deutschland floss. „Wir als Fischer gehen davon aus, dass die Substanz eine Kiemenreizung auslöste und die Tiere erstickt sind“, sagt er.

Der Vorfall zeigt auf, dass es Kommunikationsprobleme zwischen Behörden gibt. „Diese ökologische Katastrophe hätte kein solches Ausmaß, wenn deutsche und polnische Behörden intensiver zusammengearbeitet hätten“, kritisiert auch Antje von Broock, Geschäftsführerin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND). Warnungen wegen relevanter Stoffe hätten so früher ausgesprochen werden können.

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