: Fischessen dank AKW
■ Kühlwasser für Gemüseanbau und Fischzucht
Cattenom (afp) - Der staatliche französische Elektrizitätskonzern EDF will das Kühlwasser aus seinen Atomkraftwerken zunehmend für landwirtschaftliche Zwecke verwenden. Die bisherigen Erfahrungen, Abwärme aus Atomkraftwerken bei Gemüseanbau und Fischzucht zum Heizen zu benutzen, seien ausgesprochen vielversprechend, betonten Vertreter von EDF am Dienstag auf einem Süßwasserkongreß im lothringischen Cattenom. Den Angaben des Staatskonzerns zufolge verwenden derzeit rund 30 französische Gartenbau oder Fischzuchtbetriebe Kühlwasser aus Kernkraftwerken. Bereits seit 1976 testet EDF den Gebrauch von Kühlwasser, das mit Temperaturen zwischen zehn und 40 Grad aus den Kraftwerken abgegeben wird, für den Obst- und Gemüseanbau.
In bisher vier Kernkraftwerken, darunter dem von Cattenom an der Mosel, wird das Kühlwasser zum Aufheizen von Fischzuchtteichen verwendet. Beim Kernkraftwerk Gravelines in Nordfrankreich etwa produzieren heute - nach einer dreijährigen Probephase - zwei Betriebe jährlich 1,5 Millionen Barsch-Brütlinge und 80 Tonnen ausgewachsene Barsche. Bis 1992 soll die Produktion auf 600 Tonnen pro Jahr anwachsen. Auf Bedenken ist die Fischzucht bis dato noch nie gestoßen. „Wenn man den Leuten erst einmal erklärt hat, daß es keinen radioaktiven Ausstoß gibt, haben sie Vertrauen“, versichert Gisele Merle von der technischen Direktion.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen