: Fink will DDR-Arbeitnehmern mehr Mitspracherechte einräumen
Saarbrücken (ap) - Der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Ulf Fink, hat eine stärkere Beteiligung der Arbeitnehmer an der wirtschaftlichen Umstrukturierung der DDR gefordert. Im Saarländischen Rundfunk sagte Fink am Donnerstag, der Strukturwandel sei eine große Aufgabe, die man nicht nur von der Kapitalseite dirigieren könne: „Dafür braucht man die Mitverantwortung der Belegschaft.“ Ein Unternehmen sei ein Sozialverband.
Auch bei der neugegründeten Treuhandgesellschaft sollten DDR-Bürger am Verwaltungsrat beteiligt sein, forderte Fink. Bisher sei hier eine Mitbestimmung der Arbeitnehmer nicht vorgesehen. Sie müsse aber noch entsprechend verankert werden. Gleichwohl sei die Treuhandgesellschaft als eine Art „Superholding“, der praktisch das gesamte Volksvermögen gehöre, eine Übergangslösung bis zum Abschluß der erforderlichen Umstrukturierung. Danach sollten, so Fink, die Anteile der Gesellschaft verkauft werden. Aber nicht einzelne Unternehmen, sondern die breiten Schichten der Arbeitnehmer in der DDR und in der Bundesrepublik müßten die Möglichkeit zum Erwerb der Anteile haben.
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