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Findige lübsche Bierbrauer

■ Lübeck im Mittelalter: Wasser marsch, für den, der zahlt

Bierbrauer, so glauben die Archäologen, waren maßgeblich an der Entstehung der ersten Lübecker Wasserleitungen beteiligt. Ein beträchtliches Stück eines solchen mittelalterlichen Wasserversorgungssystems ist in der Lübecker Innenstadt gefunden worden. Bei Arbeiten an der Kanalisation kamen auf einer Strecke von 265 Metern Teile der alten Wasserleitungen ans Licht. Im Gegensatz zu den Römern, deren Wasserrohre in der Regel aus Blei waren, griffen die lübschen Bierbrauer auf vergänglicheres Material zurück: Sie benutzten Eichenbalken, aus denen eine Rinne herausgehauen war, oder durchbohrte Baumstämme.

Dafür guckten sie, so scheint's, akribisch aufs Geld. Neben Leitungen, die die gemeinschaftlichen hölzernen Straßenbrunnen speisten, fanden die Archäologen auch private Hausanschlüsse. Einer war noch durch einen hölzernen Stopfen verschlossen. Das Lübecker Grabungsteam vermutet, daß der Grundstücksnutzer sein Wassergeld nicht bezahlt hatte. lno

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