Filmförderung : Heiratspläne streng geheim
Es ist ein bisschen wie im Märchen. In der Rolle der Prinzessin: die Filmförderung Hamburg, von der bösen Stiefmutter, der Kultursenatorin, von sieben auf 3,5 Millionen halbiert und auf einen Prinzen hoffend. Als dieser reitet heran, mit zwei Millionen Euro winkend: Gunnar Uldall, Wirtschaftssenator. Das mit den zwei Millionen wird seit gestern nicht mehr dementiert. Der eigentliche Knaller aber kam vom wirtschaftspolitischen Sprecher der CDU-Fraktion, Andreas Mattner: Er begrüße „die Ankündigung von Wirtschaftssenator Uldall, künftig die Filmförderung in der Wirtschaftsbehörde zu führen“, teilte Mattner gestern mit. Damit schien sich so etwas wie ein Ende des Gerangels um die Filmförderung anzubahnen, das die Branche in Atem gehalten hatte. In der Logik des Märchens wäre das das Happy End, Prinz heiratet Prinzessin. Wobei die Umstände einigermaßen merkwürdig sind. So wusste die Kulturbehörde bis gestern noch gar nicht, dass die Heiratspläne der Stieftochter bereits an die Öffentlichkeit gedrungen waren. Aus der CDU-Bürgerschaftsfraktion dagegen war zu hören, die Senatoren hätten sich abgesprochen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Hat Kultursenatorin Karin von Welck am Ende schon immer gewusst, dass Wirtschaftssenator Gunnar Uldall übernehmen würde? Oder geschah die Übernahme gegen ihren Willen? Bei der Filmförderung zeigte man sich über die Entwicklung nicht unglücklich, man kennt sich ja aus früheren Ehen. Die Wirtschaftsbehörde sei „mit dem breiten Spektrum der Förderung immer einverstanden gewesen“, sagt Eva Hubert, die Chefin der Filmförderung, die trotzdem mit 1,5 Millionen Euro weniger wird auskommen müssen. Aber vor der Hochzeit möchte man ja nicht kleinlich sein. wie