Film : Doch
Die Anfangsszene von Erwin Michelbergers Doku „Doch“ (siehe Foto) erinnert bewusst an einen Zombiefilm. Denn deren Protagonisten werden tagtäglich als solche vorgeführt. Ihre Bewegungen sind unkontrolliert, sie schneiden Grimassen, pfeifen, grunzen oder schreien „verbotene“ Wörter. Michelberger porträtiert eine Gruppe von Menschen, für die ein „normales“ Verhalten auch unter größten Anstrengungen in der Selbstinszenierung nicht gelingt, weil sie am Tourette-Syndrom leiden. Drei Jahre lang begleitet „Doch“ sechs von ihnen, ist dabei, wenn sie über das Groteske und die Tragik ihrer äußeren Erscheinung nachdenken, ist ihrem unwillkürlichen Ausdruck nahe. Denn „Doch“ ist auch eine Frage an die Unterscheidung von Normalem und Nicht-Normalem und eine Liebeserklärung: an das Andersartige in uns, das zu entdecken wir fürchten. Zur Vorstellung heute Abend wird eine der Protagonistinnen anwesend sein. MATT
Do, 17. 4., 20 Uhr, Lichtmess, Gaußstraße 25