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Fiat steigt in UdSSR ein

■ Der italienische Autokonzern will Wegbereiter der privaten Motorisierung in der Sowjetunion werden

Rom (dpa) - Mit seinem 1.000 km östlich von Moskau gelegene Milliardenprojekt „Elabuga“ strebt der italienische Autokonzern Fiat nach einer Wegebereiterrolle bei der privaten Motorisierung in der Sowjetunion. Einzelheiten zu den Plänen seines Konzerns teilte Fiat-Chef Cesare Romiti jetzt in Rom mit. Danach wird das Gesamtvorhaben umgerechnet über zwei Milliarden DM kosten und eine Jahreskapazität von 300.000 Fahrzeugen der unteren Mittelklasse (etwa 1,2 Liter) nach dem Vorbild des Fiat-Uno haben. Das Gemeinschaftunternehmen (30 Prozent Fiat, 70 Prozent UdSSR) soll mit der Produktion bereits 1993 beginnen. Der Wagen wird auch in der UdSSR unter der Marke Fiat laufen. Etwa ein Drittel der Fahrzeuge wird Fiat-Turin übernehmen und auf anderen Märkten verkaufen.

Laut Romiti hat Fiat mit den sowjetischen Partnern auch einen Lizenzvertrag für den Bau des Kleinwagen Panda (0,9 Liter) vereinbart. Dieser soll ebenfalls in der neuen „Autostadt Elabuga“ in einer Größenordnung von 300.000 Stück/Jahr gefertigt werden. Für diesen russischen Panda kommen die gesamten Teile und die Mechanik der Fertigungsanlage aus Italien. Als dritte Stufe für Elabuga ist noch ein Typ der Mittelklasse nach dem Vorbild des Fiat -Tipo im Gespräch. Hier sei an eine Jahresproduktion von 300.000 Stück gedacht. Das Riesenprojekt bedeutet eine Kapazitätsausweitung der UdSSR-Autoproduktion um fast eine Million Personenwagen jährlich, was nahezu einer Verdoppelung des gegenwärtigen Fertigungspotentials gleichkommt.

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