■ Fernsehspots gegen Atomwaffen: Testsprengungen
Stockholm (taz) — Die schwedische Sektion der „ÄrztInnen gegen Atomwaffen“ versucht sich im Oktober mit einer neuen Methode, um in Rußland Stimmung gegen weitere Atombombentests zu machen: Fernsehreklame.
Mehrere 15-Sekunden-Spots wurden produziert, in denen gegen Atomwaffen und die Fortsetzung von atomaren Testsprengungen protestiert wird. Da die Reklamepreise im russischen Fernsehen für Besitzer von Westvaluta recht gemäßigt sind, konnten die ÄrztInnen mit einem Einsatz von 100.000 Kronen (ca. 28.000 Mark) für den ganzen Monat Oktober Protest- Spots buchen.
Hintergrund der Kampagne ist die Tatsache, daß der von Präsident Jelzin verhängte vorübergehende Stopp weiterer Atomtests Ende Oktober ausläuft und die russische Regierung noch keine Anstalten gemacht hat, diesen Teststopp zu verlängern. Angeblich steht Moskau unter starkem Druck des Militärs, welches unbedingt neue Tests will. In diesem Zusammenhang stehen „ÄrztInnen gegen Atomwaffen“ auch als Mitveranstalter einer internationalen Konferenz über Atombombentests und deren Folgen, die zwischen dem 14. und 18. Oktober im russischen Archangelsk stattfinden soll. Zur Gemeinde Archangelsk gehört die Insel Nowaja Semlja, auf der seit Jahrzehnten Atombomben getestet werden und die auch für weitere Tests vorgesehen ist. Reinhard Wolff
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