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Fernsehen als Schlaftablette

Viele Deutsche schlafen immer wieder vor dem Fernsehgerät ein, weil sie das Programm für zu langweilig halten. Dieses Resümee zogen die Wickert-Institute aus einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage, an der 3.924 Menschen über ihre Glotz- und Schlafgewohnheiten befragt wurden. Demnach hätten 66 Prozent der Befragten angegeben, im vergangenen halben Jahr vor dem Puschenkino-Fernseher mindestens einmal eingenickt zu sein.

Die Schuld hätten 58 Prozent der Fernsehschläfer auf ein langweiliges Programm geschoben, erklärten die Meinungsforscher. Die restlichen 42 Prozent nannten Übermüdung als Grund. Andere Begründungen lauteten: „Der Fernsehsessel ist bequemer als mein Bett“, oder „Fernsehen ersetzt mir die Schlaftablette“ — eine Therapieform, mit der die Pharmaindustrie keineswegs einverstanden sein dürfte. Ob sie allerdings an dieser Stelle ihren Einfluß geltend macht und auf ein interessanteres Programm hinwirkt, darf bezweifelt werden.

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