: Fernsehchef macht sich unbeliebt
■ Radio Bremen-Intendant gegen Hektik bei Programmreform
Während in Leipzig die Intendanten der ARD über die künftige Programmstruktur im Ersten diskutieren wollten, saß der Intendant von Radio Bremen gestern nachmittag in einer Konferenz mit den buten&binnen-MacherInnen, um der Untergangsstimmung in der Redaktion entgegenzutreten. Da der Flug nach Leipzig wegen Nebels ausgefallen war, mußte Klostermeier die Vertretung der Bremer Interessen dem früher geflogenen Fernsehprogrammdirektor Rüdiger Hoffmann überlassen. Der hatte sich am letzten Freitag in einer Sitzung der Programmdirektoren der Stimme enthalten, als es um ein neues Programmschema im Vorabend-Programm ging. Danach wäre für buten&binnen zur gewohnten Sendezeit kein Platz mehr. „Die sind immer so schnell“, kommentierte Klostermeier gestern diesen Beschluß, „aber entscheiden tun die Intendanten.“ Dort müssen die Entscheidungen einstimmig fallen, und Klostermeier hat keinen Zweifel, daß Hoffmann die Interessen des Senders wahren wird. Der Einschaltquoten-Erfolg des ZDF gegenüber der Tagesschau ist für Klostermeier „kein Grund, in Panik“ zu verfallen. Mit einer schnellen Entscheidung über das Vorabendprogramm rechnet er denn auch nicht. Bei Radio Bremen wächst derweil der Mißmut über die weiche Position des Fernsehdirektors. Eine Personalversammlung will dem Programmdirektor demächst klar machen, daß sie die Interessen des Senders bei Hoffmann nicht sonderlich gut aufgehoben sieht. hbk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen